Leila Saremi verhaftet: Repressionskampagne gegen Familien politischer Gefangener
Leila Saremi, Tochter des hingerichteten politischen Gefangenen Ali Saremi und Mutter des inhaftierten Demonstranten Farzad Moazami, wurde festgenommen.
Im Rahmen einer fortgesetzten Repressionskampagne gegen Familien politischer Gefangener und Angehörige, die Gerechtigkeit fordern, stürmten Sicherheitskräfte des klerikalen Regimes am Morgen des Montag, 21. Juli 2025, gewaltsam das Haus von Leila Saremi in Borujerd. Sie wurde ohne Vorlage eines Haftbefehls verhaftet und an einen unbekannten Ort gebracht.

Politischer Gefangener Leila Saremi
Laut Augenzeugenberichten drangen etwa 40 Sicherheitsbeamte in das Haus ein, durchsuchten es vollständig und beschlagnahmten alle elektronischen und Kommunikationsgeräte, darunter Laptops und Mobiltelefone. Während der Razzia sollen Zivilbeamte auch Leila Saremis betagte Eltern angegriffen und gewaltsam festgenommen haben.
Leila Saremi ist die Tochter des verstorbenen Ali Saremi, eines bekannten Mitglieds der Volksmojahedin Iran (PMOI/MEK) und ehemaligen politischen Gefangenen, der insgesamt 24 Jahre unter den Regimen des Schahs und der Mullahs inhaftiert war. Er wurde im Dezember 2010 im Evin-Gefängnis hingerichtet.
Leila ist zudem die Mutter von Farzad Moazami, einem politischen Gefangenen, geboren 1998, der seit April 2023 im Teheraner Fashafouyeh-Gefängnis (Abteilung 2) wegen „Versammlung und Absprache gegen die nationale Sicherheit“ inhaftiert ist. Berichten zufolge wurde Farzad während seiner Haft schwer körperlich und psychisch gefoltert, über längere Zeiträume in einem Käfig festgehalten und ihm wurde der Zugang zu notwendigen Medikamenten und medizinischer Versorgung verweigert, was zu wiederholten Nervenzusammenbrüchen führte. Im Oktober 2024 wurde er zu fünf Jahren Haft verurteilt.
Farzad Moazami ist außerdem der Cousin von Reza Moazami Goodarzi, einem der Demonstranten, die bei den Protesten im November 2019 in Iran getötet wurden. Nach Rezas Tod wurden Farzad und seine Familie zu aktiven Stimmen für Gerechtigkeit und Aufklärung – ein Engagement, das sie laut Nahestehenden zum wiederholten Ziel von Schikanen durch das Sicherheitsapparat des Regimes gemacht hat.
Die Festnahme von Farzads Mutter und Vater, die offensichtlich unter Missachtung rechtsstaatlicher Prinzipien erfolgte, stellt eine eklatante Verletzung der Menschenrechte und einen gezielten Versuch dar, trauernde Familien zum Schweigen zu bringen. Dieses Muster der Einschüchterung hat sich in den letzten Jahren, insbesondere gegen Angehörige von Protestopfern und politische Dissidenten, verstärkt und ist Ausdruck eines alarmierenden Trends staatlich unterstützter Vergeltung.
Der Nationale Widerstandsrat Iran fordert den Hohen Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte, den UN-Menschenrechtsrat, den Sonderberichterstatter für die Menschenrechtslage im Iran sowie andere Menschenrechtsorganisationen dazu auf, unverzüglich Maßnahmen zur Freilassung von Leila Saremi und ihres Sohnes Farzad Moazami zu ergreifen.