Internationaler Tag der Jugend: Junge iranische Frauen tragen die Fackel der Freiheit

Weltweit feiert man am 12. August – dem Internationalen Tag der Jugend – das Potenzial der jungen Generation, eine bessere Zukunft zu gestalten. Doch im Iran hat dieses Datum eine Bedeutung, die weit über den Festcharakter hinausgeht. Es ist ein Tag des Widerstands, des Opfers und der unerschütterlichen Suche nach Freiheit.

Von der Konstitutionellen Revolution über den anti-monarchischen Aufstand, von den Protestwellen des vergangenen Jahrzehnts bis zum landesweiten Aufstand von 2022 – stets waren es die Jugendlichen, die treibende Kraft hinter jeder großen gesellschaftlichen Veränderung. Und in den letzten Jahrzehnten waren es immer wieder junge Frauen, die in der ersten Reihe standen – organisierend, führend und oft mit dem höchsten Preis für ihre Auflehnung gegen die Diktatur.

Junge iranische Frauen tragen die Fackel der Freiheit

Junge iranische Frauen tragen die Fackel der Freiheit

Unter dem Regime der Mullahs wurden zehntausende junge Iranerinnen und Mädchen inhaftiert, gefoltert und hingerichtet, nur weil sie Freiheit und Gleichheit forderten. Ihr Mut ist nicht nur ein Kapitel der iranischen Geschichte – er ist der lebendige Motor seiner Zukunft.

Unterdrückung ohne Unterwerfung

Die heutige Jugend im Iran sieht sich mit den härtesten Bedingungen konfrontiert: Arbeitslosigkeit, Armut, systematische Diskriminierung, Zensur, politische und gesellschaftliche Repression, Einschränkungen im Bildungswesen und dem Raub der Hoffnung selbst. Für junge Frauen kommen zusätzlich die Mauern der Geschlechterapartheid und mittelalterliche Gesetze hinzu.

Doch anstatt sie zum Schweigen zu bringen, schürt diese Unterdrückung ihre Entschlossenheit. Jeder Aufstand entfacht die glimmenden Funken der Wut der Jugend und der Frauen aufs Neue. Diese Generation hat sich nicht in Unterwerfung gebeugt – sie ist aufgestanden, mit geballten Fäusten, und zeichnet den Weg zur Freiheit mit Wissen und Mut.

Der Aufstand von 2022 hat bewiesen, was viele bereits wussten: Die Jugend – insbesondere junge Frauen und Mädchen – sind die Vorhut des Widerstands. Studierende führten die Bewegung an, während auf den Universitätsgeländen im ganzen Land Proteste ausbrachen – im Durchschnitt wurden an 100 Hochschulen pro Tag Szenen des Widerstands sichtbar.

Junge iranische Frauen

Junge iranische Frauen

Junge iranische Frauen

Junge iranische Frauen

Junge iranische Frauen bei einer Demonstration

Junge iranische Frauen bei einer Demonstration

Stimmen im Exil – Das Echo einer Nation

In der Diaspora setzen junge Iranerinnen den Kampf an einer anderen Front fort – durch Medienarbeit, Kundgebungen, internationale Kampagnen und Menschenrechtsarbeit. Viele flohen aus dem Iran, nachdem sie Verfolgung, Gefangenschaft und Folter erlitten hatten, und sind heute lebendige Zeugnisse für die Verbrechen des Regimes.

Mit persönlichen Berichten über Gefängnis, Folter und den Verlust geliebter Menschen entlarven sie das wahre Gesicht des Regimes, während sie mit aller Kraft für ein freies Iran kämpfen.

Wie eine Frau sagte: „Wir sind die Stimmen unserer Schwestern im Iran. Wenn wir schweigen, wird die Unterdrückung ihre Stimmen erneut verschlingen.“

In einer Rede im Europäischen Parlament erklärte Asal Rezapour:
„Viele derjenigen, die in den Aufständen ihr Leben verloren, waren junge Frauen und Mädchen. Dies war der Moment, in dem Frauen geeint aufstanden und den Kampf für ihre Rechte und Freiheiten in die eigenen Hände nahmen. Diese Kämpfe waren weder zufällig noch spontan. Hinter diesem Mut steht eine lange Reihe von Frauen, die sich weder der Ideologie der Monarchie noch der Klerikal Diktatur beugten. Ich habe, wie viele andere, entschieden, Teil dieser Bewegung zu sein.“

Eine Zukunft, die sie gewinnen werden

Ein freies Iran ist längst nicht mehr nur ein Traum – es ist eine Notwendigkeit, die diese Generation Wirklichkeit werden lassen wird. Sie sind eine Generation, die Kugeln mit bloßen Händen entgegengetreten ist, Gedichte unter Repression schrieb und angesichts der Hinrichtung lächelte. Sie wissen: Der einzige Weg nach vorn ist der Bruch mit der Diktatur.

Sie kämpfen nicht nur für sich selbst, sondern als Vertreter der vergangenen Generationen, deren Stimmen erstickt wurden, und als Beschützer der kommenden Generationen, die ein helleres Morgen erben müssen.

Ein Tag des Versprechens, nicht nur des Gedenkens

Im Iran ist der Internationale Tag der Jugend nicht nur ein Tag des Feierns – er ist ein Schwur. Es ist ein Tag, das Versprechen zu erneuern, weiterzukämpfen, sich dem Widerstand anzuschließen und eine Nation aufzubauen, in der niemand wegen seiner Überzeugungen, seiner Kleidung oder seines Protests inhaftiert oder getötet wird.

Die Welt muss diese Wahrheit begreifen: Die iranische Jugend – und an ihrer Spitze die jungen Iranerinnen – sind nicht nur Symbole der Hoffnung. Sie sind die Freiheit selbst. Und heute, mehr denn je, sind sie entschlossen, dieses Regime zu Fall zu bringen.