Entsetzen über die Hinrichtung eines Gefangenen im Iran
UN-Menschenrechtsexpertin: Entsetzen über die Hinrichtung eines Gefangenen im Iran, der mit 16 Jahren zum Tode verurteilt wurde
Asma Jahangir: „Die Regierung des Iran muss unverzüglich und bedingungslos damit aufhören, Kinder zum Tode zu verurteilen. Sie muss außerdem alle gegen Kinder verhängten Todesurteile umwandeln, wie es ihren internationalen Verpflichtungen entspricht.”

Asma Jahangir (Bild), die Sonderberichterstatterin der Vereinten Nationen für die Menschenrechtslage im Iran, hat sich entsetzt über die Hinrichtung eines jungen Mannes im Iran geäußert, der bei seiner Verurteilung zum Tode noch ein Kind war.
Der am 10. August in der südiranischen Stadt Shiraz hingerichtete 21-jährige Gefangene Alireza Tajiki wurde im Jahr 2012 im Alter von 15 Jahren verhaftet und 2013, als er 16 Jahre alt war, zum Tode verurteilt. Er wurde trotz wiederholter Interventionen durch UN-Menschenrechtsexperten hingerichtet, die erklärten, dass die Todesstrafe niemals gegen ein Kind angewandt werden dürfe, und die darauf hinwiesen, dass Tajiki Berichten zufolge wiederholt gefoltert worden sei und kein faires Gerichtsverfahren erhalten habe.
Die UN-Sonderberichterstatterin erklärte, sie sei äußerst bestürzt, erfahren zu müssen, dass diese Hinrichtung, die zuvor schon zwei Mal verschoben worden war, nun doch vollstreckt wurde. Sie betonte, dass Tajikis Todesstrafe nach einem juristischen Verfahren verhängt wurde, das internationale Standards für ein faires Verfahren nicht erfülle.
„Ich bin tief beunruhigt darüber, dass das Gericht sich auf erzwungene Geständnisse stützte, die Berichten zufolge durch Folter erlangt wurden, u.a. durch Schläge, Auspeitschungen und Aufhängen an Armen und Füßen“, sagte sie. „Diese Foltervorwürfe wurden nicht untersucht. Außerdem wurde Tajikis Recht auf rechtlichen Beistand verletzt, indem ihm beispielsweise während des gesamten Untersuchungsverfahrens der Zugang zu einem Anwalt verweigert wurde. Er wurde auch 15 Tage lang in Einzelhaft ohne Zugang zu seiner Familie gehalten.“
Die namhafte Menschenrechtsexpertin Asma Jahangir fügte hinzu: „Eine solche Behandlung ist schon bei einem Erwachsenen unakzeptabel. Dass aber ein minderjähriger Verdächtiger nach derart schweren Verletzungen seiner Rechte verurteilt und trotz aller Interventionen hingerichtet wird, ist wahrhaft schockierend.“
„Ich weise darauf hin, dass der Iran sowohl den Internationalen Pakt über Bürgerliche und Politische Rechte als auch die Kinderrechtskonvention unterzeichnet hat, die beide das Land dazu verpflichten, das Recht des Kindes auf Leben zu schützen und zu respektieren“, stellte die Sonderberichterstatterin fest. Diese Konventionen verbieten auch eindeutig die Verhängung und Vollstreckung der Todesstrafe gegen Personen, die noch keine 18 Jahre alt sind.“
Asma Jahangir erinnerte daran, dass unter dem Teheraner Regime seit Januar 2017 bereits drei weitere jugendliche Straftäter hingerichtet wurden. Mindestens 86 als Minderjährige zum Tode verurteilten Gegangenen drohe die Hinrichtung. Die tatsächliche Zahl sei vermutlich höher.
„Die Regierung des Iran muss unverzüglich und bedingungslos damit aufhören, Kinder zum Tode zu verurteilen“, erklärte Jahangir. „Sie muss außerdem alle gegen Kinder verhängten Todesurteile umwandeln, wie es ihren internationalen Verpflichtungen entspricht.”
Die pakistanische Rechtsanwältin Asma Jahangir wurde im September 2016 vom UN-Menschenrechtsrat zur Sonderberichterstatterin für die Menschenrechtslage im Iran ernannt. Im Jahre 2010 wurde Asma Jahangir als erste Frau zur Präsidentin der Anwaltskammer beim Obersten Gerichtshof von Pakistan gewählt. Wegen ihres menschenrechtlichen Engagements wurde sie mit mehreren bedeutenden internationalen Menschenrechtspreisen ausgezeichnet. Sie hat umfassend im Bereich der Rechte von Frauen, des Schutzes von religiösen Minderheiten und der Abschaffung von Zwangsarbeit gearbeitet. Sie ist eine ehemalige Sonderberichterstatterin über standrechtliche Hinrichtungen und über Religionsfreiheit.





Der iranisch Pastor Saeed Abedini saß wegen seines christlichen Glaubens im Iran über drei Jahre lang in Haft. Er wurde misshandelt und unter Druck gesetzt, seinem christlichen Glauben abzuschwören. Er weigerte sich jedoch, seine Überzeugung zu verleugnen.
Weiter heißt es in Auszügen:“ Es ist notwendig, die Einhaltung der islamischen Gesetze und die rechtlichen und religiösen Vorschriften zu kontrollieren. Das gilt vor allem für Angestellte des Staates in der Arbeit und außerhalb der Bürostunden. Ich habe Berichte über eine kleine Gruppe von Frauen erhalten, die ihre Kleidung öffentlich in einer Weise tragen, die gegen die Scharia Gesetze verstoßen und die damit die Öffentlichkeit beleidigen. Das inkorrekte Tragen der Kleidung als Vertreter des Staates wird von vielen als Beleidigung angesehen. Die Überwachung dieser Angelegenheit in den Büros und der sie umgebenden Umgebung während der Arbeitszeiten und selbst nach Feierabend in einer externen Umgebung ist äußerst wichtig.“
Der Ankläger des iranischen Regimes in Ghom gab bekannt, dass eine besondere Patrouilleneinheit für Frauen aufgestellt wurde, die öffentliche Plätze der Frauen besuchen soll.

Auch der Aufseher des Evin-Gefängnisses tritt im Falle von Atena Daemi als Kläger auf. Nach dem Vernehmungsbeamten wird Atena Daemi vorgeworfen, sie habe mit ihrem Hungerstreik und sit-in-Protesten den Frieden des Gefängnisses gebrochen. Sie beging diese Handlungen, um ihre Forderung einer Befolgung der Menschenrechte und einer Revision ihres Falles zu unterstreichen. Sie wird außerdem beschuldigt, die leitenden Personen des Gefängnisses beleidigt zu haben, nachdem diese ihr vorgeworfen hatten, sich nach ihrem Hungerstreik und ihrer Verlegung in die Krankenstation krank gestellt zu haben.
Amnesty International: „Der neue Bericht dokumentiert Irans skandalöse Verletzungen der Kinderrechte. Der Iran behält Gesetze bei, die es erlauben, selbst neunjährige Mädchen und 15-jährige Jungen zum Tode zu verurteilen“.