Iran: Inhaftierter Menschenrechtsverteidiger in Lebensgefahr

Menschenrechtsorganisationen fordern die sofortige Freilassung von Arash Sadeghi. Der kranke Menschenrechtsverteidiger muss umgehend Zugang zu der benötigten fachärztlichen Behandlung außerhalb des Gefängnisses erhalten.

Menschenrechtsorganisationen machen darauf aufmerksam, dass dem inhaftierten iranischen Menschenrechtsverteidiger Arash Sadeghi die dringend notwendige medizinische Behandlung verweigert wird. Arash Sadeghi ist seit 2016 allein wegen seiner Menschenrechtsarbeit in unrechtmäßiger Gefangenschaft. Der im Rajai-Shahr-Gefängnis in der Stadt Karaj nahe Teheran inhaftierte Gefangene ist an einem bösartigen Knochentumor am Arm erkrankt.

achdem die Gefängnisleitung ihm monatelang die notwendige medizinische Behandlung verweigert hatte, wurde Arash Sadeghi schließlich am 12. September unter schwerer Bewachung in einem Krankenhaus außerhalb des Gefängnisses operiert. Am 15. September wurde er jedoch in das Gefängnis zurückgebracht, ohne dass die Behandlung abgeschlossen wurde. Arash Sadeghi muss nach Angaben von Familienangehörigen umgehend in einer Spezialklinik behandelt werden. Jede Verzögerung könne sein Leben kosten, hieß es weiter. Die Regime-Justiz gewährt dem Gefangenen jedoch keine Haftunterbrechung zum Zwecke der medizinischen Behandlung.

„Die Behörden verweigern Arash Sadeghi vorsätzlich die erforderliche medizinische Behandlung außerhalb des Gefängnisses, wodurch er starken Schmerzen und Leid ausgesetzt ist, um ihn so zu bestrafen und einzuschüchtern. Wie Amnesty International bereits erklärt hat, kommt dies Folter gleich.

Arash Sadeghi befindet sich seit Juni 2016 im Gefängnis, wo er zwei Haftstrafen verbüßt, die sich zusammen auf 19 Jahre belaufen. Er wird für seine friedliche Menschenrechtsarbeit bestraft: unter anderem für die Weiterleitung von Informationen zur Menschenrechtslage im Iran an Amnesty International. Bei der Urteilsverkündung wurden 50 friedliche Menschenrechtsaktivitäten als „Beweise“ für seine Beteiligung an „Aktivitäten gegen die nationale Sicherheit“ angeführt.