Protest der Angehörigen politischer Gefangener gegen Todesurteile vor dem Evin-Gefängnis
Am Dienstag, den 22. April 2025, versammelten sich erneut Familien politischer Gefangener, die zum Tode verurteilt wurden, vor dem Evin-Gefängnis in Teheran, um friedlich gegen die systematische Verhängung von Todesstrafen zu protestieren.
Diese wöchentlich stattfindenden Proteste richten sich gegen die zunehmende Anwendung der Todesstrafe, die Unterbrechung der telefonischen Kontakte zu den Gefangenen sowie die Einschränkung ihrer finanziellen Rechte und Kommunikationsmöglichkeiten.
Die Demonstrierenden trugen Bilder ihrer inhaftierten Angehörigen und Plakate mit Aufschriften wie „Nein zur Hinrichtung“ und „Todesstrafe abschaffen“. Sie forderten ein sofortiges Ende der Todesurteile, die Wiederherstellung fundamentaler Rechte der Gefangenen und ein Ende der repressiven Maßnahmen und Einschüchterung durch die Gefängnisleitung.

Protest der Angehörigen politischer Gefangener gegen Todesurteile vor dem Evin-Gefängnis
Besondere Besorgnis besteht hinsichtlich der Situation der politischen Gefangenen Pouya Ghobadi, Shahrokh Daneshvarkar, Vahid Bani-Amerian, Mohammad Taghavi und Babak Alipour. Diese Männer sehen sich verschärftem Druck ausgesetzt, nachdem sie sich weigerten, in das berüchtigte Ghezel-Hesar-Gefängnis verlegt zu werden. Infolge dessen wurde ihnen der Telefonzugang entzogen, ihre Bankkarten wurden gesperrt, und sie sind Bedrohungen sowie möglicher körperlicher Gewalt durch das Gefängnispersonal ausgesetzt.
Diese Protestaktionen fallen mit der Kampagne „Dienstage gegen Hinrichtungen“ zusammen – einem koordinierten Hungerstreik, der sich nun in der 65. Woche befindet und an dem politische Gefangene aus über 40 Gefängnissen im Iran teilnehmen. Diese Bewegung wurde ins Leben gerufen, um gegen die politische Instrumentalisierung der Todesstrafe als Mittel der Unterdrückung zu protestieren.
In ihrer jüngsten Erklärung verurteilten die hungerstreikenden Gefangenen die „kriminelle“ Hinrichtung von Hamid Hossein-Nejad Heydaranlou aufs Schärfste. Sie begrüßten zudem die Beteiligung des Gefängnisses von Behbahan an der Kampagne und warnten eindringlich:
„Diese unaufhörliche Welle von Hinrichtungen legt die tiefe Angst eines Regimes vor dem öffentlichen Widerstand offen. Das Schweigen der internationalen Gemeinschaft angesichts dieser Verbrechen bedeutet faktisch eine Mitverantwortung. Wir fordern die internationalen Menschenrechtsorganisationen dringend auf, umgehend wirksame Maßnahmen zur Beendigung dieser unmenschlichen Hinrichtungen zu ergreifen.“