IRAN: Gefolterte Gefangene im Evin-Gefängnis brauchen internationalen Schutz!

Am 15. Oktober brach im Evin-Gefängnis in Teheran ein Feuer aus. Iranische Sicherheitskräfte gingen mit Gewalt gegen Inhaftierte vor. Die iranischen Behörden müssen unabhängigen internationalen BeobachterInnen umgehend Zugang zu iranischen Gefängnissen gewähren, damit das brutale Vorgehen untersucht werden kann. Es besteht die Gefahr, dass die Inhaftierten weiter rechtswidrigen Tötungen sowie Folter und anderer Misshandlung ausgesetzt sind.
Die von Amnesty International zusammengetragenen Beweise legen nahe, dass die iranischen Behörden die Bekämpfung des Feuers als Ausrede nutzen, um ihr brutales Vorgehen gegen Inhaftierte zu rechtfertigen. Dieser jüngste tödliche Vorfall zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, einen internationalen Untersuchungs- und Rechenschaftsmechanismus einzurichten, um dem Verbrechenskatalog der iranischen Behörden durch unabhängige Aufklärung und Berichterstattung entgegenzuwirken.

Evin-Gefängnis

Gefangene, Verwandte der Opfer, JournalistInnen und MenschenrechtlerInnen mit Kontakten zu Inhaftierten gaben im Gespräch mit Amnesty International an, dass das Sicherheitspersonal des Evin-Gefängnisses und Angehörige der Bereitschaftspolizei wiederholt Tränengas und Metallkugeln auf Hunderte Gefangene abfeuerten und mit Schlagstöcken brutale auf sie einschlugen, vor allem auf Kopf und Gesicht der Betroffenen. Weitere Augenzeugenberichte deuten darauf hin, dass Sicherheitskräfte mehreren weiblichen Inhaftierten Schusswaffen an den Kopf gehalten und mit scharfer Munition auf einige männliche Gefangene geschossen haben sollen. 
Die Behörden verweigern den Verletzten ganz offen eine Behandlung. Sie sagen: ‚Im schlimmsten Fall stirbst du eben, und nichts würde passieren‘. Gefangene sagen, dass sie hier keine Sicherheit hätten: „Wenn man uns vergisst, schlachten die Behörden uns alle ab“.
Mehr Informationen!