Politische Gefangene in der Frauenabteilung von Evin rufen Slogans gegen die Todesstrafe
Am 20. Mai 2025 beteiligten sich politische Gefangene in der Frauenabteilung des Evin-Gefängnisses in Teheran erneut an der landesweiten Kampagne „Dienstage gegen Hinrichtungen“ („No to Executions Tuesdays“) und erhoben ihre Stimmen gegen die Todesstrafe.
Während dieses symbolischen Aktes des Widerstands riefen die Gefangenen Parolen wie:
- „Frauenabteilung von Evin – vereint in Solidarität, standhaft bis zur Abschaffung der Todesstrafe!“
- „Wir schwören bei dem Blut unserer Gefährtinnen – wir stehen bis zum Ende!“
- „Politische Gefangene müssen freigelassen werden!“

Politische Gefangene in der Frauenabteilung von Evin rufen Slogans gegen die Todesstrafe
Diese Protestaktion wurde durch einen gleichzeitig stattfindenden Hungerstreik der Teilnehmerinnen zusätzlich verstärkt.
Die Frauenabteilung des Evin-Gefängnisses gehörte zu den ersten Gruppen, die sich der Kampagne „Dienstage gegen Hinrichtungen“ anschlossen – mit dem Ziel, die Todesstrafe abzuschaffen und die Freiheit aller Gewissensgefangenen zu fordern.
- Woche der Kampagne „Dienstage gegen Hinrichtungen“
Am 20. Mai 2025 trat die Kampagne in ihre 69. Woche ein. In dieser Woche beteiligten sich drei weitere Gefängnisse – in Bukan, Mahabad und Yasuj – an der Bewegung.
Die Kampagne begann im Februar 2024 im Gefängnis Ghezel Hesar in Karadsch, als Antwort auf den alarmierenden Anstieg der Hinrichtungen im Iran. Sie hat sich mittlerweile zu einem kraftvollen Symbol des Widerstands gegen die repressive Justizpolitik des iranischen Regimes entwickelt.
Landesweite Proteste gegen Hinrichtungen in über 30 Städten
In Teheran, während Gefangene in Dutzenden Haftanstalten für die 69. Woche der Kampagne in den Hungerstreik traten, versammelten sich Familien von zum Tode verurteilten politischen Gefangenen auf dem Azadi-Platz. Sie hielten Bilder ihrer Angehörigen hoch und riefen Parolen wie „Nein zur Todesstrafe“ und „Stoppt die Hinrichtungen“, um ihren Protest gegen die Todesurteile und das tief fehlerhafte Justizsystem zum Ausdruck zu bringen.
Ihnen schlossen sich junge Menschen in 29 weiteren Städten an, die in Form von Aktionen gegen die Todesstrafe protestierten – unter anderem in:
Astara, Borujerd, Ramsar, Fuman, Kerman, Ark, Urmia, Isfahan, Golpayegan, Eqlid, Behbahan, Tonekabon, Sonqor, Borujen, Tabriz, Jahrom, Dezful, Kashan, Rasht, Saveh, Sanandaj, Shadegan, Shahr-e Qods, Fasa, Kermanshah, Shahreza, Kangavar, Sari und Yazd.