UNO fordert den sofortigen Stopp der Hinrichtungen im Iran

Todesstrafe als Mittel zur Einschüchterung der Bevölkerung: Nach Angaben des UN-Menschenrechtskommissariats wurden seit Jahresbeginn im Iran bereits mehr als 840 Menschen hingerichtet.

Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte hat die zunehmenden Hinrichtungen im Iran verurteilt und das Teheraner Regime aufgefordert, die Todesstrafe nicht mehr zu vollstrecken. Ravina Shamdasani (Bild), die Sprecherin des UN-Menschenrechtskommissars Volker Türk, erklärte am 29. August, die hohe Zahl an Hinrichtungen weise darauf hin, dass das Regime im Iran die Todesstrafe systematisch einsetze, um Angst zu verbreiten und abweichende Meinungen zu unterdrücken. Die iranische Justiz würde Menschen oft aufgrund von fadenscheinigen Vorwürfen zum Tode verurteilen.

Nach Angaben des UN-Menschenrechtskommissariats wurden seit Jahresbeginn im Iran bereits mehr als 840 Menschen hingerichtet.

Ravina Shamdasani

Ravina Shamdasani

Allein im Juli seien es 110 Hinrichtungen gewesen. Das seien mehr als doppelt so viele wie im Juli vergangenen Jahres. Derzeit seien mindestens elf politische Gefangene in unmittelbarer Hinrichtungsgefahr.

Unter den Hinrichtungsopfern seien besonders viele Angehörige ethnischer Minderheiten, so Ravina Shamdasani. Die UN-Sprecherin verurteilte insbesondere, dass das iranische Regime Todesurteile auch öffentlich vollstrecken lässt. Dies sei in diesem Jahr schon mindestens sieben Mal geschehen. Öffentliche Hinrichtungen verletzten die Menschenwürde derjenigen, die hingerichtet werden, und auch „all derer, die Zeugen davon werden müssen.“

Das UN-Menschenrechtskommissariat wies erneut darauf hin, dass die Todesstrafe unvereinbar mit dem Recht auf Leben und unvereinbar mit der Menschenwürde sei. Sie berge das inakzeptable Risiko, dass unschuldige Menschen hingerichtet werden.