Demonstrationen am 17. November im Iran unterstreichen die tiefen wirtschaftlichen Probleme
Am Sonntag, dem 17. November, gingen im ganzen Iran Proteste los, bei denen Rentner, Beschäftigte im Gesundheitswesen und Händler in mehreren Städten Demonstrationen veranstalteten.
Sie verlangten bessere Lebensbedingungen, höhere Gehälter und Bezüge und ein Ende des Missmanagements der Regierung. Diese koordinierten Proteste umfassten mehrere Provinzen und Regionen und verdeutlichten die Verbreitung der Unzufriedenheit unter den Iranern.
In der Hauptstadt Teheran hielten Rentner aus dem Ölsektor vor dem Hauptquartier des Nationalen iranischen Ölunternehmens eine Kundgebung ab. Die Protestierenden stimmten Slogans an wie: „Wir werden keine Ruhe geben, bis wir bekommen, was uns zusteht“ und beschwerten sich über die ökonomischen Bedingungen, die immer schlimmer würden.
Die Demonstranten hoben hervor, dass die Regierung es nicht für nötig erachte, sich mit ihren Forderungen nach angemessenen Renten und nach fairer Behandlung zu befassen.
In Ahwas (Provinz Khusistan im Südwesten des Iran) brachten Rentner der Organisation für soziale Sicherheit ihre Proteste auf den Punkt mit dem Ruf „Hört auf mit Kriegstreiberei. Unsere Tische sind leer“. Die Demonstranten kritisierten den Fokus des Regimes auf regionale Konflikte, statt sich ihrer elenden wirtschaftlichen Notlage anzunehmen.
In Shush (Provinz Khusistan im Südwesten des Iran) gingen auch die Rentner von der sozialen Sicherheit auf die Straße und verlangten höhere Pensionen und bessere Lebensbedingungen. Die Protestierenden riefen nach Freilassung der politischen Gefangenen mit Slogans wie: „Wir werden das, was uns zusteht, nur erhalten, wenn wir auf die Straße gehen“.
In Isfahan (Provinz Isfahan im Zentraliran) hielten Rentner aus der Stahlindustrie vor den Büros der Verwaltung der Rentenkasse von Stahlarbeitern eine Kundgebung ab. Sie verlangten höhere Pensionen und einen besseren Lebensstandard mit dem Ruf: „Ihr seid eine Regierung der Lügen, was ist mit den Versprechungen an uns?“.
Die Protestierenden verwiesen auf jahrelange Pflichtverletzungen von Amtsträgern.
In Sirdschan (Provinz Kerman, Südiran) hielten Händler von Metallwaren eine Kundgebung ab, nachdem die Regierung abrupt Zölle erhöht und mehrere Läden geschlossen hatte. Die Händler protestierten gegen die harschen Maßnahmen, die ihnen die Lebensgrundlage entzogen hätten.
In Shiras (Provinz Fars im Südiran) veranstalteten Leute aus dem Personal für medizinische Noteinsätze einen Protest vor dem Gouverneursgebäude, um die elenden Arbeitsbedingungen und die unfaire Politik der Festsetzung der Höhe der Entlohnung und der unsinnigen Tarifstrukturen hervorzuheben. Der Koordinationsrat der Krankenschwestern hat die Forderungen für eine Anpassung der Gehärter umrissen, Zulagen zum Inflationsausgleich und eine Jobsicherung für Beschäftigte im Gesundheitswesen angemahnt.
Die Proteste spiegeln ein breiteres Muster der wirtschaftlichen Unzufriedenheit im ganzen Iran wieder. Von den Rentnern bis zu den Beschäftigten im Gesundheitswesen und den Händlern sind Menschen aus ganz verschiedenen Sektoren der Gesellschaft auf die Straße gegangen und haben die Unbeständigkeit der Regierung bei der Behandlung von Systemproblemen bloßgestellt.
Trotz mehrfacher Versprechen geht es immer weiter damit, dass sich das wirtschaftliche Elend normaler Iraner verschlimmert, was landesweite Proteste befeuert.
Diese Demonstrationen sind ein Signal für einen steigenden Druck auf das Regime, sich mit den immer schlimmeren Lebensumständen, der zunehmenden Inflation und den verbreiteten Beschwerden seiner Bevölkerung zu befassen.
