Iranisches Regime zerstört weiter Massengräber

Das iranische Regime hat damit begonnen, Massengräber mit politischen Gefangen zu zerstören, die geheim von Sicherheitskräften der Mullahs n den 80er Jahren ermordet wurden, obwohl Amensty International forderte, die Zerstörung zu stoppen und eine Untersuchung zu beginnen.

Am 20. Juli besuchten einige Verwandten der Opfer des Massakers von 1988 an politischen Gefangenen eine der geheimen Massengräber hinter dem Behesht-Abad Friedhof im Bezirk 5 des Gebietes Padadshahr Padad in Ahvaz. Sie fanden heraus, dass die Gräber ihrer Verwandten zerstört wurden. In Ahvaz wurden die Menschen begraben, die bei Massakern des Regimes gegen Dissidenten von 1981 bis 1984 ermordet wurden.

Die Vernichtung ist nicht nur respektlos gegenüber den Toten, sie soll vor allem eine Untersuchung der Massaker durch Vernichtung der Beweise verhindern und genau das ist es, was die Mullahs wollen.

Philip Luther, der Direktor für Verteidigung und Forschung im Mittleren Osten bei Amnesty International, sagte dazu:“ Die Taten des Massakers von 1988 sind eine seit drei Jahrzehnten offene Wunde im Iran. Indem man die forensischen Beweise vernichtet, zeigt man, dass die iranischen Machthaber verzweifelt versuchen, ein Umfeld der Straffreiheit zu schaffen. Doch die Erinnerungen an diese Massaker können nicht unter Zement begraben werden.“

2017 versuchte das iranische Regime bereits, die Massengräber zu zerstören, doch Verwandte der Opfer und die iranische Opposition deckten dies auf und ein internationaler Aufschrei zwang das Regime, dies zu beenden. Nun setzt es mit der Zerstörung der Gräber in beachtlicher Geschwindigkeit fort.

Das Massaker

1988 gab der oberste Führer Ruhollah Khomeini eine Fatwa heraus, in der er zur Hinrichtung aller Regimsgegner aufrief, die sich in den iranischen Gefängnissen als politische Gefangene befanden. Wenn diese ihrer politischen Gesinnung abschworen, mussten sie bei der Ermordung anderer Regemsgegner mit helfen oder sie wurden zur Räumung von Minenfeldern eingesetzt.

Die Opfer des Massakers wurden in Massengräbern verscharrt und ihr Schicksal wurde lange vom Regime geleugnet. Keiner der damaligen Verantwortlichen wurde zur Rechenschaft gezogen und viele von ihnen sitzen noch heute in leitenden Positionen im Regime.

Die non-profit Organisation „Gerechtigkeit für die Opfer des Massakers von 1988 (JVMI) hat alle 59 Massengräber aufgelistet, die mit dem Massaker in Verbindung stehen. Das Massaker wird oft als größtes Verbrechen gegen die Menschlichkeit nach dem 2. Weltkrieg bezeichnet. Es gibt mittlerweile zwei ausführliche Berichte über das Massaker und zahlreiche Aufrufe zu einer internationalen Untersuchung, um die Verantwortlichen vor einem internationalen Strafgerichtshof zur Rechenschaft zu ziehen.