Iranischer Politiker: Proteste gegen das Regime haben sich auf 160 Städte ausgedehnt

Ein höherer Politiker des iranischen Regimes erklärte, dass in 160 Städten im ganzen Land Menschen während der Erhebung im Dezember 2017 protestiert haben, was der offiziellen Position des Regimes widerspricht, dass die Proteste gering, örtlich begrenzt und leicht zu unterdrücken waren.

Diese Zahlen von Ali Rabie, dem stellvertretenden Minister für Nachrichtendienste im iranischen Regime, übertreffen sogar die Schätzungen des Iranischen Widerstands, der berichtete, dass 142 Städte in allen iranischen Provinzen an der Erhebung beteiligt waren. Damals hat das Regime das als Übertreibung abgetan, obwohl Mitglieder des Widerstandes und Reporter vom Iran National Television (INTV) in allen 142 Städten anwesend waren und beobachtet haben, wie die Proteste sich entwickelten.

Rabie, der im August 2018 vom iranischen Parlament abgesetzt worden ist, gab auch zu, dass einige der Protestierenden auf der Straße getötet worden sind, was das Regime immer zu verbergen suchte.

In seinem Interview mit der staatlichen Nachrichtenagentur ISNA, warnte Rabie, früherer Arbeitsminister, auch, dass die iranische Gesellschaft jetzt einem Pulverfass gleiche und dass deshalb die Proteste sich wiederholen könnten.

Rabie sagte dazu, dass diese Erhebung in den 40 Jahren des iranischen Regimes ohne Beispiel sei, und verglich sie mit einer „Bresche in einem Damm“ mit „Schmetterlingseffekt“, die noch mehr Iraner ermutigen könne, auf die Straße zu gehen.

Er erläuterte: „Das Schweigen wurde gebrochen. Eine Menge mit einem Protestpotential hat ihr Schweigen gebrochen und hat Unruhe in anderen Städten ausgelöst. Was bei den heutigen Protesten hinzukommt, ist das Gefühl, dass keine positive Zukunft für möglich gehalten wird und dass wenig Hoffnung besteht, dass unsere jetzigen Probleme gelöst werden können“.

Dies zeigt, dass selbst die Vertreter des Regimes sehen können, dass es wenig wahrscheinlich ist, dass die Mullahs die Kontrolle wiedergewinnen und herrschen können wie zuvor. Stattdessen wird das Regime bald fallen dank der Arbeit des iranischen Volkes und seinem organisierten Widerstand.

Rabie meinte dazu, diese Proteste seien eine „Alarmsirene“ für das Regime, dass sie aber wiederholt würden.

Er drückte es so aus: „Diese Ereignisse können sich wiederholen, weil der Grund dafür, dass sie sich zuerst entzündet haben, immer noch lebendig und gegeben ist… Die Art der Unruhen im Zeitraum Dez./Jan. 2019 war eine Revolte, die auf bestimmte Regionen begrenzt war und doch sehr gefährlich, so dass die Alarmglocken läuteten und das Potenzial der Ausweitung besteht“.

Rabie war 40 Jahre lang im Regime tätig und hat viele Krisen in dem Land gesehen, aber keine ist wohl drängender als diese Erhebung, die durchaus zum Ende des Regimes führen könnte.