Am Welttag gegen die Todesstrafe fordern Frauen im Evin Gefängnis den UN Sonderberichterstatter auf, den Iran zu besuchen

Iran:– Aus den Mauern des Frauentraktes im Evin Gefängnis schrieben  die politischen Gefangenen Maryam Akbari Monfared, Golrokh Irayi und Atena Daemi einen Brief , datiert vom 10. Oktober – dem Welttag gegen die Todesstrafe – , und forderten den Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen Javaid Rehman, auf, dorthin zu kommen und selbst Zeuge zu sein für die iranischen Verletzungen der Menschenrechte.

 

Über die Autorinnen: Maryam Akbari Monfared kam am 31. Dezember 2009 ins Gefängnis nach einer ausgedehnten Ashura Demonstration im heiligen Monat Muharram. Im Juni 2010 verurteilte Richter Salavati im Zweig 15 des Teheraner  Revolutionsgerichts sie zu 15 Jahren Haft. Sie wurde beschuldigt der Feindschaft gegen Gott, der Teilnahme an Versammlungen und der Konspiration gegen die nationale Sicherheit sowie der Propaganda gegen das Regime durch Zusammenarbeit mit den Mujahedin-e Khalq (MEK). Sie hat die Beschuldigungen zurückgewiesen.

Golrokh Ebrahimi Irayi wurde zusammen mit ihrem Ehemann am 6. September 2014 festgenommen. Sich wurde zuerst zwei Tage lang in einem gesicherten Haus des IRGC festgehalten und verbrachte dann 20 Tage in Einzelzellen der Abteilung 2A in Evin, die der Rechtsprechung des IRGC untersteht. Sie wurde gegen eine Kaution von 800 Millionen Rial freigelassen. Am 24. Oktober 2016 nahm das IRGC Irayi erneut ohne Haftbefehl fest.  Ihr Ehemann Arash Sadeghi, der zu 19 Jahren Gefängnis verurteilt worden war, ist derzeit im Gefängnis Rajai Shahr in Karadsch und musste sich Krebsoperationen unterziehen. Irayi wurde zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt, die auf der Grundlage einer Amnestie und Artikel 134 des islamischen Strafgesetzbuches auf 2,5 Jahre reduziert wurden. Die Anklage lautete auf Beleidigung des Heiligen und Versammlung und Konspiration gegen das Regime.

Atena Daemi wurde am 21. Oktober 2014 interniert und sie wurde am 14. Januar 2015 in den Frauentrakt von Evin gebracht, nachdem sie sich 86 Tage in einer Einzelzelle von Trakt 2-A aufhalten musste. Am 15. Mai 2015 wurde sie von Richter Moghiseh vom Zweig 28 des Revolutionsgerichts zu 14 Jahren Haft verurteilt, nachdem ihr Versammlung und Konspiration gegen die nationale Sicherheit, Propaganda gegen das Regime und Beleidigung des Obersten Führers vorgeworfen worden war. Am 15. Februar 2016 wurde sie gegen eine Kaution von 5500 Millionen Rials freigelassen. Ein von ihr angerufenes Berufungsgericht griff im Juli 2016 ein und verringerte die Strafe auf sieben Jahre. Von der Entscheidung des Berufungsgerichts erfuhr sie erst zwei Monate später. Nachdem sie am 26. November 2016 Hausarrest im Haus ihrer Eltern bekam, wurde ihre Strafzeit auf fünf Jahre verkürzt entsprechend Artikel 134 des Islamischen Strafgesetzbuches.