Arghavan Fallahi in Einzelhaft – Aufenthaltsort trotz Telefonanruf weiterhin unbekannt
Mehrere Tage nachdem die politische Gefangene Arghavan Fallahi aus Trakt 209 des Evin-Gefängnisses an einen unbekannten Ort verlegt wurde, bleiben ihr genauer Aufenthaltsort und ihr Zustand weiterhin unklar.
Laut informierten Quellen wird Arghavan Fallahi nach ihrer Verlegung aus der Abteilung des IRGC-Geheimdienstes in Einzelhaft gehalten – ohne jegliche Benachrichtigung an ihre Familie oder ihren Rechtsbeistand.
In einem kurzen Telefonat am 29. Juni 2025 teilte sie ihrer Familie mit, dass sie sich in Einzelhaft befinde, jedoch nicht wisse, wo genau sie festgehalten werde. Sie vermutete, dass sie sich möglicherweise im Qarchak-Gefängnis in Waramin befinde.
Berichten zufolge wurden mehrere Inhaftierte gewaltsam an unbekannte Orte verlegt. Dabei wurde die Kommunikation vollständig unterbrochen, und ihre Familien erhielten keinerlei Informationen – eine beunruhigende Situation.
Arghavan Fallahi wurde am 25. Januar 2025 von Sicherheitskräften in ihrer Wohnung in Teheran verhaftet und in Trakt 209 des Evin-Gefängnisses überführt, einer Haftanstalt unter der Kontrolle des iranischen Geheimdienstministeriums.

Die politische Gefangene Arghavan Fallahi
Die 25-jährige Frau, die in Parand bei Teheran lebte, leidet an einer chronischen Erkrankung und wurde seit ihrer Festnahme von ihren dringend benötigten Medikamenten abgeschnitten.
Bereits im November 2022 war Arghavan Fallahi gemeinsam mit ihrem Vater Nasrollah Fallahi und ihrem Bruder Ardavan Fallahi festgenommen worden. Die Familie war auf dem Weg von Isfahan nach Shiraz, um die Familienfreundin Parvin Mirasan zu besuchen, als sie inhaftiert wurde. Sie verbrachten über zwei Monate in Haftanstalten in Isfahan, wo sie Verhören und Folter ausgesetzt waren.
Die anhaltende Intransparenz hinsichtlich der Haftbedingungen politischer Gefangener in Trakt 209 des Evin-Gefängnisses – insbesondere im Fall von Arghavan Fallahi, deren junges Alter und gesundheitliche Verfassung sie besonders gefährden – wirft ernste Bedenken über das systematische Verschwindenlassen als staatliche Taktik auf.
In einem dringenden Appell zur Freilassung politischer Gefangener erklärte Frau Maryam Rajavi: „Ich fordere erneut den UN-Hochkommissar für Menschenrechte, den UN-Sonderberichterstatter für Iran und die Unabhängige Internationale Untersuchungskommission auf, unverzüglich Maßnahmen hinsichtlich des Zustands der Gefangenen – insbesondere der politischen Gefangenen – zu ergreifen, die kürzlich vom Evin-Gefängnis in das Große Teheraner Gefängnis (auch bekannt als Fashafouyeh) und in das berüchtigte Frauengefängnis Qarchak verlegt wurden. Diese Verlegungen erfolgten abrupt und gewaltsam, ohne dass die Betroffenen ihre persönlichen Gegenstände mitnehmen konnten. Sie sehen sich nun Überbelegung, Nahrungsmangel, unhygienischen Bedingungen und dem Fehlen angemessener Schlafplätze ausgesetzt.“