Bahai-Leiterin – willkürlicher
Bahai-Leiterin nach neuneinhalb Jahren willkürlicher Haft frei
Weiterhin intensive Hetze und Verfolgung von Bahai durch Islamische Republik – hungerstreikende Bahai-Gefangene in Lebensgefahr
Die Geschäftsführerin des informellen Führungsgremiums der iranischen Bahai, Mahvash Sabet, ist nach neuneinhalb Jahren willkürlicher Haft wieder frei.
Frankfurt am Main (19. September 2017) – Die Geschäftsführerin des informellen Führungsgremiums der iranischen Bahai, Mahvash Sabet, ist frei, berichtet die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) am 18. September. Die 64 Jahre alte Psychologin war am 5. März 2008 als erste der sieben leitenden Bahai im Iran verhaftet worden. Alle Bahai-Gefangenen waren zunächst monatelang ohne Anklage gefangen gehalten und später ohne Urteilsbegründung zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Durch intensive Menschenrechtsarbeit und internationale Proteste reduzierten die iranischen Behörden das Strafmaß später auf 10 Jahre.
Die iranische Friendensnobelpreisträgerin Shrin Ebadi war Verteidigerin von Sabet und den übrigen Bahai-Gefangenen. Gegenüber der IGFM unterstrich sie, dass die Haftstrafe völlig willkürlich und selbst nach iranischem Recht unrechtmäßig gewesen sei. Martin Lessenthin, Vorstandssprecher der IGFM, fordert die sofortige Freilassung aller Bahai-Gefangenen. Zugleich weist die IGFM auf hungerstreikende Bahai-Gefangene im Gefängnis in Karaj hin, die bereits in Lebensgefahr schweben.
Die Bahai (eigentlich Bahá’í geschrieben) sind mit über 300.000 Angehörigen die größte nichtmuslimische religiöse Minderheit im Iran. Sie sind im Iran de facto verboten. Die iranische Regierung und konservative muslimische Geistliche sprechen den Bahai sogar das Existenzrecht ab. Bahai sind nach Angaben der IGFM im Iran Opfer vielfacher Verleumdung, staatlicher Hetze, Diskriminierung und Verfolgung. Die Religion der Bahai entstand im 19. Jahrhundert auf dem Gebiet des heutigen Iran. Sie versteht sich als Offenbarungsreligion in der Reihe der anderen Weltreligionen. Die Bahai lehnen Gewalt, die Scharia und ebenso die Polygamie ab. Die Frauen der Bahai haben die gleichen Rechte wie die Männer.

Die Demonstration begann nach einem Aufruf von Aktivisten für Zivilrecht.








Der iranisch Pastor Saeed Abedini saß wegen seines christlichen Glaubens im Iran über drei Jahre lang in Haft. Er wurde misshandelt und unter Druck gesetzt, seinem christlichen Glauben abzuschwören. Er weigerte sich jedoch, seine Überzeugung zu verleugnen.
Weiter heißt es in Auszügen:“ Es ist notwendig, die Einhaltung der islamischen Gesetze und die rechtlichen und religiösen Vorschriften zu kontrollieren. Das gilt vor allem für Angestellte des Staates in der Arbeit und außerhalb der Bürostunden. Ich habe Berichte über eine kleine Gruppe von Frauen erhalten, die ihre Kleidung öffentlich in einer Weise tragen, die gegen die Scharia Gesetze verstoßen und die damit die Öffentlichkeit beleidigen. Das inkorrekte Tragen der Kleidung als Vertreter des Staates wird von vielen als Beleidigung angesehen. Die Überwachung dieser Angelegenheit in den Büros und der sie umgebenden Umgebung während der Arbeitszeiten und selbst nach Feierabend in einer externen Umgebung ist äußerst wichtig.“