Festnahme von Maryam Mehrabi und ihre kleinen Kinder in Isfahan

Am Dienstag, dem 18. Juni 2024, stürmten Agenten des iranischen Regimes das Haus von Maryam Mehrabi, der Schwester des zum Tode verurteilten politischen Gefangenen Mahmoud Mehrabi in Isfahan, Zentraliran. Während der Razzia wurden Maryam Mehrabi und ihre beiden minderjährigen Kinder, Setareh, 11, und Sogol, 8, festgenommen. 

Maryam Mehrabi

Maryam Mehrabi

Die Geheimdienstagenten beschlagnahmten alle Telefone und elektronischen Geräte im Haus, einschließlich Mobiltelefone, Computer und Laptops. Maryam Mehrabi hatte aktiv gegen das Todesurteil ihres Bruders protestiert. Sie hatte öffentlich angekündigt, dass sie sich vor dem Büro des Freitagsgebetssprechers in Mubarakeh, Isfahan, anzünden würde, falls das Urteil gegen ihren Bruder nicht aufgehoben werden würde. 

Als Reaktion auf Berichte über die Verhaftung von Maryam Mehrabi beschuldigte das Medienorgan der Justiz des iranischen Regimes „sie habe versucht, Menschen zu Gewalt und Tötung anzustiften“. Das Regime behauptete, ihre Kinder würden „derzeit von ihrer Familie betreut“.

Die Mizan-Nachrichtenagentur der iranischen Justiz erklärte weiter, dass Maryam Mehrabi wegen „Versuchs, das Volk aufzuwiegeln“ festgenommen wurde. Sie wurde nach Anklageerhebung gegen sie und auf Anordnung einer vorübergehenden Inhaftierung ins Gefängnis gebracht. Die Mizan-Nachrichtenagentur wies jedoch die Berichte über die Einzelheiten der Verhaftung Frau Mehrabis zurück und behauptete, die Verhaftung dieser in Isfahan lebenden Bürgerin zusammen mit ihren Kindern „sei nicht wahr“.

Maryam Mehrabis anderer Bruder, Mahan Mehrabi, bestätigte ihre Verhaftung in den sozialen Medien und erklärte, dass sie zusammen mit ihren Kindern in Gewahrsam genommen worden sei. Hajar Mehrabi, ein weiteres Familienmitglied, bestätigte diese Informationen ebenfalls. 

Die Anschuldigung der „Anstiftung zur Gewalt und Tötung“ ist besonders besorgniserregend, da Maryams Aktivitäten sich auf die Rechts- und Nachverfolgung des Falls ihres Bruders konzentriert haben. 

Mahmoud Mehrabi, ihr Bruder, wurde von der fünften Kammer des Revolutionsgerichts von Isfahan wegen seiner Aktivitäten in den sozialen Medien zum Tode verurteilt. Maryam Mehrabi wurde zuvor im März 2023 festgenommen, als sie den Fall ihres Bruders verfolgte. Sie wurde drei Tage lang im Dowlat-Abad-Gefängnis in Isfahan festgehalten und später gegen Kaution freigelassen. Im September 2023 wurde sie zu 74 Peitschenhieben und drei Monaten Haft verurteilt, was später in eine Geldstrafe umgewandelt wurde.