Flut im Iran geht weiter – Ahvaz evakuiert

Eine Flut überschwemmt den Iran seit dem 17. März und nun hat sie auch die südwestiranische Stadt Ahvaz in der ölreichen Provinz Khuzestan erreicht. Der Gouverneur von Khuzestan ordnete an, dass fünf Regionen der Stadt – Eyn Do, Goldasht, Siahi, Sadat und Salim Abad – evakuiert werden, nachdem es bereits Stromausfälle wegen der Überschwemmungen gegeben hat.

Andere Vertreter sagten, dass auch die Bezirke Kianshahr und Malayesheh gefährdet sind und jederzeit evakuiert werden könnten.

Über 100.000 Menschen leben im Umkreis der Stadt. Die dortigen Menschen leiden bereits jetzt an extremer Armut und nun kommen auch noch die Überschwemmungen hinzu.

Seyed Mohsen Mousavi, der Vertreter der Provinz Khuzestan im Obersten Rat der Provinzen, sagte, dass die Flutbarrieren gebrochen sind und der Karkheh Fluß über die Ufer tritt und Kianshahr wurde über den Salman Kanal am Eingang von Ahvaz überflutet. Das Ghadir Stadium und der Polizei Platz stehen unter Wasser. Das Wasser drang dadurch in den bevölkerungsreichen Bezirk Eyn Do und in die Region Malashieh ein.

Mousavi sagte weiter:“ Der Salman Kanal hätte nicht in Richtung Ahvaz geöffnet werden dürfen. Diese Maßnahme war ein großer Fehler.“

Er erklärte, dass die 24.000 Menschen, die in den Regionen leben, nicht über die Umleitung des Wassers informiert wurden, was ihr Leben in Gefahr gebracht hat.

Er sagte:“ Selbst wenn der Fluß Karoun überflutet worden wäre, dann wäre diese Region nicht erreicht worden, doch leider ist der Karkheh Fluß nicht beobachtet worden und so müssen die Bewohnern nun evakuiert werden.“

Durch die Flut sind bereits 234 Dörfer evakuiert worden. 6700 Häuser wurden beschädigt und 51.000 weitere Häuser haben Schäden durch die Überschwemmungen erlitten. Das sagte die Abteilung für Krisenmanagement. Fast 300 Menschen sollen gestorben sein, obwohl das Regime versucht hat, diese Zahlen zu vertuschen.

Während der Krise gab es keine Hilfe von der Regierung, weder durch Hilfslieferungen oder durch Rettungsaktionen noch durch den Bau von Flutbarrieren. Statt dessen wurden die Revolutionsgarden entsendet, damit sie mögliche Proteste unterdrücken.

Ein Anwohner in Eyn Do sagte:“ Die Vertreter der Ölfirmen wollten kommen, um die Flutbarrieren zu reparieren, doch alles, was wir gesehen haben, war, wie sie Bilder machten. Wir haben ihnen gesagt, dass wir Hilfe brauchen, doch das hat sie nicht interessiert.“