Brief an UN Sonderberichterstatterin
Die Familie eines kurdischen politischen Gefangenen schrieb einen Brief an Asma Jahangir, die UN Sonderbeauftragte für Menschenrechte im Iran. In dem Brief baten sie um Hilfe bei der Klärung des Statusses ihres Sohnes in einem der Gefängnisse des iranischen Regimes.
In den Brief wies die Familie auch auf seine Folterungen und Mißhandlungen hin und dass sie keinerlei Informationen mehr erhalten, wie es ihrem Sohn geht, auch weil sie ihnen der Einsatz eines Anwaltes verboten wurde.
Der politische Gefangene Ramin Hossein Panahi wurde vor rund vier Monaten (110 Tage) von Sicherheitskräften verhaftet und an einen unbekannten Ort gebracht.
In dem Brief an Frau Jahangir heißt es:“ Ramin Hossein Panahi, unser jüngster Sohn, wurde von einem iranischen Revolutionsgardisten nieder geschossen, als er seine Familie in Sanandaj besuchen wollte. Danach kam er in ein Krankenhaus der Stadt und nach einer halben Stunde wurde er von dort an einen unbekannten Ort gebracht.“
„Stunden später stürmten Agenten des Geheimdienstes der Revolutionsgarden unser Haus uns sie haben dabei meine Tochter und den alten Vater der Familie geschlagen und einen weiteren Sohn unserer Familie, Afshin Hossein Panahi, verhaftet. Auch er kam an einen unbekannten Ort. Nach zwei Monaten des Leidens unter schwerster physischer und psychischer Folter durch Geheimdienstagenten wurde er ins Gefängnis von Sanandaj gebracht uns befindet sich dort in Gefangenschaft.“, heißt es weiter.
„Aufgrund vertraulicher Informationen, die wir erhalten haben, glauben wir, dass das Geheimdienstministerium ihn zu einer langen Haftstrafe verurteilen will.“, sagte die Familie.
Die Panahi Familie wurde hat ebenfalls Informationen erhalten, dass sich Ramin Hossein Panahi nun im Verhörzentrum des Geheimdienstes in Sanandaj aufhalten könnte.“
Es heißt weiter:“ Während dieser Zeit hat unsere Familie mehrfach Abteilung 23 des Geheimdienstes kontaktiert und gefragt, wie es Ramin geht. Doch leider hat uns der Geheimdienst in Sanandaj keine Auskunft darüber erteilt, welches Schicksal unser Kind erwartet und wie sein Gesundheitszustand ist.“
In dem Brief heißt es weiter:“ Glaubhafte Quellen haben uns gesagt, dass Ramin Hossein Panahi zahlreiche physische und psychische Folter erdulden musste. Sie sollen ihn mehrfach in einer komplett inhumanen und menschenverachtenden Weise mit Hinrichtung gedroht haben und sie haben ihn sogar zu einer Scheinhinrichtung gezerrt, damit er dort Geständnisse ablegt.“
Die Panahi Familie weist darauf hin, dass seit seiner Verhaftung 110 Tage vergangen sind und sie betonten:“ Die Vertreter des Regimes sollten uns das Recht zubilligen, unseren Sohn zu sehen und einen Anwalt einzusetzen. Keine Regierungsorganisation fühlt sich gegenüber unserer Familie in irgendeiner Weise verpflichtet oder sich unserer legitimen Forderungen anzunehmen.“
Der Geheimdienst soll Ramin gesagt haben, dass sich seine Familie keinen Anwalt leisten kann und dass man sowieso keinen Anwalt Zugang gewähren wird, damit es keinen Wirbel um seine Hinrichtung gibt. Der Geheimdienst würde ihm einen Anwalt bereit stellen.
In dem Brief wird betont, dass das Regime die Menschenrechte von Ramin mißachtet. Es heißt:“ Es ist Fakt, dass die iranische Regierung nicht gewillt ist, die rechtlich legitimen Forderungen unserer Familie zu akzeptieren und um das Leben von Ramin zu schützen, wollen wir – die Familie von Hossein Panahi – erneut alle internationalen Gremien und vor allem sie als UN Sonderbeauftragte der UN auffordern, ernste und effektive Maßnahmen einzuleiten, damit eine weitere Katastrophe von unserer Familie abgewendet wird.“
Vielen Dank und Gruß
Familie von Ramin Hossein Panahi, iranischer kurdischer politischer Gefangener
Mittwoch, 11. Oktober 2017