Iran: Sechs regimekritische Lehrer zu Haftstrafen und Peitschenhieben verurteilt
Wegen ihrer Teilnahme an einer friedlichen Protestkundgebung wurden in Teheran eine Lehrerin und fünf Lehrer zu Gefängnisstrafen und grausamen Prügelstrafen verurteilt. Menschenrechtler rufen zu Solidarität mit den verfolgten Lehrern im Iran auf.
Im Iran dauert die Verfolgung von Lehrern, die sich für Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit einsetzen, an. Davon sind insbesondere Lehrer betroffen, die sich in unabhängigen Lehrergewerkschaften engagieren. Nach Angaben von Menschenrechtlern wurden Mitte September in Teheran sechs regimekritische Lehrer zu jeweils neun Monaten Haft verurteilt. Neben der Lehrerin Aliyeh Eghdam Doost sind davon ihre Kollegen Rasoul Bodaghi, Esmail Gerami, Javad Zolnouri, Hossein Gholami und Mohammad Abedi betroffen.
Darüberhinaus wurden die Lehrerin und die Lehrer zu jeweils 74 Peitschenhieben verurteilt. Auspeitschungen sind grausame, unmenschliche und entwürdigende Strafen, die nach dem Völkerrecht verboten sind. Das Teheraner Regime beharrt weiter auf der Anwendung solcher Strafen und verletzt damit das absolute internationale Verbot der Folter und anderer Misshandlungen.
Die Lehrerin Aliyeh Eghdam Doost wurde wegen ihrer Mitwirkung an einer friedlichen Protestkundgebung zu einer Haftstrafe und Peitschenhieben verurteilt.
Die Regime-Justiz, die als Unterdrückungsinstrument agiert, hat die Lehrer wegen ihrer Teilnahme an einer friedlichen Protestkundgebung in Teheran im Mai 2018 angeklagt und verurteilt. Sie waren während der Kundgebung festgenommen und dann gegen Hinterlegung von Kautionen vorläufig freigelassen worden.
Am 10. Mai haben Lehrerinnen und Lehrer in über 30 iranischen Städten für soziale Gerechtigkeit demonstriert und gleichzeitig die Freilassung von inhaftierten Kollegen und anderen politischen Gefangenen gefordert. Die Protestkundgebungen waren landesweit von verschiedenen Lehrer-Gewerkschaften organisiert worden. Auf Plakaten war zu lesen: „Brot, Arbeit, Freiheit und Gerechtigkeit!“.