Neuer Vorstoß zur Durchsetzung des Hijab-Zwangs: Iranisches Regime entsendet Polizei in Schulen

Am Sonntag, dem 20. April 2025, berichteten iranische Staatsmedien über ein neues Abkommen zwischen dem Kommandeur der Staatlichen Sicherheitskräfte (SSF), Ahmad Reza Radan, und dem Bildungsminister Alireza Kazemi. Diese Vereinbarung gewährt der SSF erweiterte Befugnisse innerhalb des Bildungssystems und erlaubt ihr, die Durchsetzung der Vorschriften zum obligatorischen Hijab in Schulen zu übernehmen.

Bei der Unterzeichnungszeremonie erklärte Bildungsminister Kazemi öffentlich seine Loyalität gegenüber dem umstrittenen Polizeichef Radan und bezeichnete sich selbst als „stolzen Soldaten“ Radans. Er stufte Verstöße gegen „Hijab und Keuschheit“ als kulturelle „Bedrohungen“ ein, die gezielte erzieherische und kulturelle Maßnahmen erforderten.

Ahmad Reza Radan – der wegen schwerwiegender Menschenrechtsverletzungen von der Europäischen Union, den Vereinigten Staaten und Kanada sanktioniert wurde – äußerte, die bisherige Kooperation zwischen SSF und Bildungsministerium sei unzureichend gewesen. „Wenn wir davon ausgehen, dass diese Zusammenarbeit genügt, begehen wir einen dritten Akt der Nachlässigkeit – und werden erneut überrascht werden“, warnte er in düsterem Ton.

Das Abkommen hat scharfe Kritik seitens Lehrkräfte, Pädagoginnen und zivilgesellschaftlicher Akteurinnen ausgelöst. Viele äußerten ihre Sorge darüber, dass die Öffnung von Schulen für Sicherheitskräfte die psychische Sicherheit von Schülerinnen und Lehrerinnen massiv untergräbt. Schulen seien kein Ort für Schlagstöcke und Zwangsgewalt.

Diese Vereinbarung ist Teil einer umfassenderen Strategie des iranischen Regimes, das Bildungssystem zu militarisieren und seine Kontrolle sowie Überwachung über Schüler*innen und Lehrende weiter auszubauen – insbesondere im Nachhall des landesweiten Aufstands von 2022.

Iranisches Regime entsendet Polizei in Schulen

Iranisches Regime entsendet Polizei in Schulen

Die Staatliche Sicherheitskraft hat eine nachgewiesene Geschichte gewaltsamer Niederschlagung friedlicher Proteste und systematischer Menschenrechtsverletzungen. Ihre Präsenz in Schulen mit dem Ziel, ideologische Konformität und den Hidschāb-Zwang durchzusetzen, wirft schwerwiegende Bedenken hinsichtlich der zunehmenden Verletzung von Kinder- und Bildungsrechten sowie der psychologischen Belastung der gesamten Bildungsgemeinschaft auf.