Oberstes Gericht verwirft Todesurteil von Marjan Davari
Oberstes Gericht verwirft Todesurteil von Marjan Davari
Der Zweig 47 des Obersten Gerichtshof hat das Todesurteil gegen Marjan Davari aufgehoben, eine 50jährige Übersetzerin und Wissenschaftlerin, die sich im Shahr Ray Gefängnis befindet. Sie wurde im Jahr 2017 unter der Anklage der Verderbnis zum Tode verurteilt. Eine der Anklagepunkte gegen Frau Davari ist die Mitgliedschaft in Eckanbar. Es wurde gesagt, dass das Todesurteil gegen Karim Zarger von den Justizbehörden bestätigt worden war.
Ihr Anwalt, Herr Erfanian, sagte dazu: „Das Todesurteil für Frau Davari wurde im Zweig 47 des Obersten Gerichts im Oktober 2017 umgestoßen, aber wir haben keine Information über die Gründe für die Aufhebung, weil wir den Text des Urteils noch nicht erhalten haben“.
„Wir wurden im Obersten Gericht nicht angehört, wir haben nur die Berichte verfolgt und mit Beratern gesprochen. Sie akzeptierten, dass es rechtliche Argumente gegeben habe. Deshalb wurde das Urteil in dem Gericht umgestoßen“, so der Anwalt.
„Dieses Urteil sollte im ersten Zweig des Revolutionsgerichts überprüft werden. In der vergangenen Woche bin ich wegen dieser Sache zum Revolutionsgericht gegangen und ich glaube, dass im neuen Zweig im kommenden Monat eine Entscheidung gefällt wird“, erläuterte der Anwalt.
Der Anwalt sagte auch etwas über den Gesundheitszustand seiner Klientin: „Frau Davari hat Probleme mit den Nieren, Schmerzen am Bein und im Rücken. Wir haben den Transport ins Evin Gefängnis beantragt wegen der Krankheit und des unzureichenden physischen Zustands. Darüber haben wir die notwendigen Gespräche geführt“.
Laut Herrn Erfarian „erging das Todesurteil gegen Marjan Davari im Zweig 15 des Revolutionsgerichts nach mehreren vierstündigen Gerichtsverhandlungen, obwohl festgestellt wurde, dass Frau Davari nicht an dem Vorgang beteiligt gewesen ist und obwohl es rechtliche Fehler gegeben hat”.
Eine der wichtigsten Anklagepunkte gegen Frau Davari war die Beschuldigung der Verderbnis auf Erden nach Artikel 285 des islamischen Strafgesetzbuchs.
Marjan Davari, geboren am 24. April 1966, ist in Großbritannien in die Grundschule und dann nach ihrer Rückkehr in den Iran in die internationale Partian Schule gegangen. Sie bekam mit 13 Jahren ein Diplom in Übersetzung aus der englischen Sprache und hat ihr Studium in Grafik und Malerei an der Al-Zahra Universität fortgesetzt und außerdem Forschung und Übersetzungen in den Geisteswissenschaften und in östlicher und westlicher Ontologie betrieben.
Sie hat ihren Abschluss in Grafik im Fachbereich Kunst an er Al-Zahra Universität in Teheran und ist Übersetzerin für islamische und esoterische Bücher und solche der Illuminati sowie eine der Forscherinnen des Rah-e-Marefat Instituts für metaphysische Studien und Forschungen. Im Oktober 2015 wurde sie von Sicherheitskräften verhaftet, als das Rah-e-Marefat Institut geschlossen und seine Mitglieder interniert wurden. Sie wurde wegen Verderbnis auf Erden, Ehebruch, Versammlungen und Verschwörung gegen das Regime sowie der Mitgliedschaft in der mystischen Sekte der Eckanbar angeklagt. Zweig 15 des Revolutionsgerichts in Teheran verurteilte sie unter dem Vorsitz von Richter Salavati zum Tode ebenso wie Karim Zarger, einen anderen Angeklagten in dem Fall.
Matjan Davati übersetzte die Arbeiten der Verfasser von Schriften in den intellektuellen Schulen der Illuminati in der ganzen Welt, sammelte und kompilierte eine Reihe von Artikeln zu diesem Gegenstand. Zu den von ihr übersetzen Arbeiten gehörten „Klauen der Zeit“ von Paul Twitchel, Philipp Morimitsus „Ausgräber“ und Harold Clamps „Spirituelle Übung“.
Eckanbar ist eine neue spirituelle Bewegung, die 1965 in den USA gegründet worden war.