Pastor u.a. zu lange Haftstrafen verurteilt

Christenverfolgung im Iran: Pastor u.a. zu lange Haftstrafen verurteilt

Die neuen Urteile gegen Christen sind Teil einer Verfolgungskampagne des islamistischen Regimes im Iran, die sich besonders gegen Christen muslimischer Herkunft richtet. Das Regime verschärft – unter Missachtung seiner völkerrechtlichen Verpflichtungen – die Unterdrückung der religiösen Minderheiten.


Pastor Victor Bet-Tamraz, seine Frau Shamiram und sein Sohn Ramiel

Die iranische Christin Shamiram Isavi wurde am 6. Januar von einem Teheraner Revolutionsgericht zu fünf Jahren Haft verurteilt. Ihr wird „Gefährdung der Staatssicherheit“ vorgeworfen, weil sie an ausländischen Seminaren zu christlichen Themen teilgenommen hat und in der Hausgemeinde ihres Ehemannes, Pastor Victor Bet-Tamraz, aktiv ist.

Pastor Victor Bet-Tamraz wurde bereits im Juli 2017 von einem Revolutionsgericht wegen Verbreitung des Evangeliums zu 10 Jahren Haft verurteilt. Pastor Victor und seine Familie werden seit Jahren vom Teheraner Regime verfolgt. Der Pastor hatte die Pfingstlich-Assyrische Kirche von Teheran geleitet, bis sie im Jahre 2009 vom Regime geschlossen wurde. Am 26.12.2014 wurde Pastor Victor festgenommen, als er zuhause zusammen mit anderen Christen Weihnachten feierte. Nach mehreren Monaten wurde er gegen Kaution wieder freigelassen, jedoch wegen „Verbreitung des Evangeliums“ angeklagt.

Pastor Victors Sohn Ramiel Bet-Tamraz wurde im August 2016 zusammen mit anderen Christen festgenommen und mehrere Wochen lang im Teheraner Evin-Gefängnis festgehalten. Ihm stehen ebenfalls ein Gerichtsprozess und eine Haftstrafe bevor.

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Im Januar wurde auch bekannt, dass die beiden iranischen Christen Eskandar Rezaie und Suroush Saraie (Bild) am 28. Dezember 2017 von einem Revolutionsgericht in der südiranischen Stadt Schiraz zu jeweils acht Jahren Haft verurteilt wurden. Ihnen wird ebenfalls „Gefährdung der Staatssicherheit“ und Mission vorgeworfen.
Beide zählen zu dem Kreis evangelikaler Christen im Iran, die immer wieder ins Visier des islamistischen Regimes geraten, weil sie ihren christlichen Glauben bekennen. Rezaie wurde am 6. Juli 2017 zu Hause in der südiranischen Stadt Lar festgenommen. Regime-Polizisten beschlagnahmten dort mehrere Hundert Ausgaben des Neuen Testaments. Saraie wurde ebenfalls im Juli 2017 inhaftiert. Beide waren erstmals im Oktober 2012 für fünf Monate in Haft gekommen, weil sie an Gebetstreffen in Hausgemeinden in Schiraz teilgenommen hatten. Im Juli 2014 wurden sie erneut inhaftiert und erst nach 16 bzw. 17 Monaten wieder freigelassen.
Die neuen Urteile gegen Christen sind Teil einer Verfolgungskampagne des islamistischen Regimes im Iran, die sich besonders gegen Christen muslimischer Herkunft richtet. Das Regime verschärft – unter Missachtung seiner völkerrechtlichen Verpflichtungen – die Unterdrückung der religiösen Minderheiten. Der Iran hat den Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte ratifiziert, der auch Religionsfreiheit garantiert. Sie beinhaltet das Recht, den eigenen Glauben öffentlich zu bekennen und die Religion zu wechseln. Der Iran zählt zu den Staaten, die Christen am stärksten verfolgen. Im Weltverfolgungsindex des Hilfswerkes Open Doors rangiert das Land auf Platz zehn