Seit Jahresbeginn Mindestens 251 Hinrichtungen im Iran

Stand: 27.07.2022 11:57 Uhr

ARDIm Iran sind nach Angaben von Amnesty International dieses Jahr schon mindestens 251 Menschen hingerichtet worden. Rechnerisch gab es damit mehr als eine Hinrichtung pro Tag. Amnesty geht zudem von einer hohen Dunkelziffer aus.

Im ersten Halbjahr 2022 gab es laut Amnesty International im Iran mindestens 251 Hinrichtungen. Die tatsächliche Anzahl der Exekutionen könne man nicht nennen, so die Menschenorganisation. Die iranischen Behörden würden die offiziellen Zahlen zu verhängten und vollzogenen Todesurteilen verschweigen. Deshalb spricht Amnesty von einer wahrscheinlich hohen Dunkelziffer. Die Zahlen gehen aus einer gemeinsamen Recherche mit einer weiteren NGO, dem Abdorrahman-Boroumand-Zentrum, hervor.

Amnesty

Alleine 146 Menschen seien der Untersuchung nach wegen Mordvorwürfen getötet worden. Weitere 86 Exekutionen seien wegen Drogendelikten durchgeführt worden, obwohl diese laut internationalem Recht nicht mit dem Tod bestraft werden dürften, so Amnesty.

Todesstrafe trifft besonders Minderheiten

Von der Todesstrafe bedroht ist auch ein Deutsch-Iraner. Der 67-Jährige Jamshid Sharmahd sei 2020 aus Dubai in den Iran entführt und dort willkürlich verhaftet worden. Vor einem iranischen Gericht könnte er in den kommenden Tagen wegen „Verdorbenheit auf Erden“ zum Tode verurteilt werden, berichten die Menschenrechtsorganisationen.

Laut Amnesty treffen die Hinrichtungen besonders die Minderheit der Belutschen. 26 Prozent aller Hinrichtungen im ersten Halbjahr 2022 hätten Belutschen getroffen, obwohl diese laut Amnesty nur fünf Prozent der Bevölkerung ausmachen.

Quelle: https://www.tagesschau.de/ausland/asien/hinrichtungen-iran-amnesty-international-101.html