Verfolgung von Journalisten
Iran: Überwachung und Verfolgung von Journalisten nimmt zu
Reporter ohne Grenzen verurteilt die zunehmende Überwachung und Zensur des Internets und die Repressalien gegen Journalisten und Blogger unter dem Teheraner Regime.
Die Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG), die sich weltweit für Informationsfreiheit einsetzt, hat erneut auf die anhaltende Unterdrückung der Medienfreiheit im Iran aufmerksam gemacht. ROG verurteilt die zunehmende Überwachung und Zensur des Internets und die Repressalien gegen Journalisten und Blogger unter dem Teheraner Regime. Nach Angaben von ROG wurden seit Jahresbeginn 94 Blogger, hauptsächlich Nutzer des SMS-Dienstes Telegram im Iran verhaftet.
Immer mehr regimekritische Journalisten werden festgenommen und wegen angeblicher „Propaganda gegen den Staat“ oder „Beleidigung des Regimeführers“ vor Gericht gestellt und bestraft.
Zu den Verhafteten gehört die Fotojournalistin Asal Esmailzadeh (Bild), die am 20. Juni ohne Anklage festgenommen wurde. Sie wurde verhaftet, als sie ihren Ehemann, den Journalisten Saed Seif, zu einem Verhör bei der Staatsanwaltschaft in Teheran begleitete. Asal Esmailzadeh wird an einem unbekannten Ort festgehalten. Sie war bereits im Jahre 2013 vier Monate lang in Haft gewesen.
Wie Reporter ohne Grenzen berichtet, wurden am 9. April drei Internet-Blogger zu jeweils 12 Jahren Haft verurteilt. Die drei Blogger, Mohammad Mohajer, Alireza Tavakoli und Mohammad Mehdi Zaman Zadeh, waren im September 2016 wegen Nachrichten festgenommen worden, den sie über den Internet-Dienst Telegram verbreitet hatten.
Die Zensur des Internets wird vom islamistischen Regime im Iran mit dem angeblichen „Schutz der Öffentlichkeit vor unmoralischen Inhalten“ begründet, weitet sich aber mehr und mehr auf Webseiten mit politischen, religiösen, und menschenrechtlichen Inhalten aus.
In der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen wird der Iran derzeit von 180 Ländern auf Rang 165 eingestuft und gehört damit zu den Ländern, wo die Presse- und Informationsfreiheit am schlimmsten verletzt wird.