Seit Anfang Juli wurden im Iran 57 Personen hingerichtet!!
Der seit Anfang Juli zunehmende Hang zu Massenhinrichtungen, der bisher zu mindestens 57 Hinrichtungen geführt hat, ist ein verzweifelter Versuch des religiösen Regimes, der zunehmenden Welle allgemeiner Unzufriedenheit entgegenzutreten und mit der Schaffung einer Atmosphäre von Angst und Schrecken die Ausbreitung sozialer Aufstände zu verhindern.
Am Mittwoch, den 12. Juli 2017 wurden im Gohardasht-Gefängnis, dem Zentralgefängnis von Orumiyeh und dem Gefängnis von Hamedan zehn Häftlinge hingerichtet. Borzou Sheikhi, der in Orumiyeh hingerichtet wurde, war dort Professor gewesen. Er wurde im Zustand psychischer Krankheit erhängt.
Am 11. Juli wurden in dem Gefängnis von Semnan zwei Häftlinge hingerichtet. Am Tage zuvor, dem 10. Juli wurden in dem Gefängnis von Gorgan zwei weitere Häftlinge hingerichtet. Auch in Mahabad wurde ein Mann hingerichtet.
Am 9. Juli wurden in dem Gefängnis von Taybad, in der nordöstlich gelegenen Provinz Razavi Khorassan zehn Häftlinge hingerichtet, in dem Gefängnis von Arak, in der Zentralprovinz, ein weiterer.
Ein weiteres verbrecherisches Unternehmen der letzten Woche: In dem Zentralgefängnis von Orumiyeh wurden vier Häftlinge hingerichtet, sowie am 8. Juli im Zentralgefängnis von Rasht ein alter Mann.
Vom 1. bis zum 5. Juli wurden 26 Häftlinge hingerichtet; in den Städten Maragheh, Orumiyeh, Gohardasht von Karaj, Rasht, Qa’emshahr, Isfahan, Zahedan, Zanjan, Kerman, Semnan und Torbat Heydarieh wurden die Opfer öffentlich erhängt.
Wertvoller Erfolg von Menschenrechtsarbeit: Politischer Gefangener Omid Alishenas kommt frei!
Am 15. Juli 2017 wurde Omid Alishenas, 33 Jahre, Aktivist für Menschenrechte, (im Bild rechts mit seiner Mutter neben anderen Angehörigen) unter Auflagen aus dem Evin-Gefängnis in Teheran freigelassen. Das geschah auf Druck und durch die Intervention mehrerer iranischer und internationaler Menschenrechtsorganisationen.
Er hatte sich friedlich für den Schutz von Kindern und gegen die Todesstrafe eingesetzt. Der Grund für seine Festnahme war unter anderem die Teilnahme an einer Demonstration vor dem Büro der Vereinten Nationen in Teheran. Außerdem hatte er sich vielfach mit Flugblättern gegen die Todesstrafe eingesetzt. In Veröffentlichungen in Facebook hatte er die Massenhinrichtungen von politischen Gefangenen in den 1980er Jahren als unmenschlich bezeichnet. Die Gräber von Todesopfern bei den Bürgerprotesten von 2009 hatte er geehrt. Er sprach sich für ein Recht auf höhere Bildung auch für Angehörige der religiösen Minderheit der Bahai aus, das diesen vom Regime verwehrt wird.
Das alles war der Justiz des Teheraner Regimes, die diesem dienstbar ist, ein Dorn im Auge. Im September 2014 war Omid Alishenas von Revolutionsgarden verhaftet worden, danach saß er mehr als ein Jahr lang im Evin Gefängnis in Teheran, zeitweise in Isolationshaft in der Abteilung 2A dieses Gefängnisses. Es ist der Organisation der Revolutionsgarden unterstellt. In einem unfairen Verfahren, wie es im Iran jetzt üblich ist (kaum Rechte für den Angeklagten, schnelle Abfertigung), wurde er von einem Revolutionsgericht zunächst zu zehn Jahren Haft verurteilt. Allerdings wurde dieses Strafmaß von einem Berufungsgericht auf sieben Jahre verringert.
Für eine kurze Zeit wurde Omid Alishenas gegen eine Kaution freigelassen, am 11 Dezember 2016 wurde er freilich wiederum von Revolutionsgardisten in seinem Haus festgenommen. Er musste dann seine siebenjährige Haft im Evin Gefängnis antreten. Die Bedingungen dort sind menschenunwürdig. Er musste im Winter über einen Monat lang auf dem Boden schlafen und bekam erst dann eine Liege in einer Zelle, die er mit 20 anderen Gefangenen teilte.
Menschenrechtler, die seine Anliegen teilten, haben jetzt die bedingte Freilassung erreicht.
Unterdrückung und Verfolgung der Christen im Iran verschärft sich
Das Hilfswerk Open Doors macht darauf aufmerksam, dass im Iran Christen wegen ihres Glaubens verhaftet, bei Verhören misshandelt oder im Gefängnis gefoltert werden. Die Verfolgung der Christen in dem Land gehe vom Regime aus, dessen Ziel die Zerschlagung der christlichen Gemeinden sei.
Wie das christliche Hilfswerk Open Doors berichtet, verschärft sich die Unterdrückung und Verfolgung der Christen im Iran zunehmend. In den vergangenen Monaten seien zwölf Christen zu Haftstrafen von bis zu 15 Jahren verurteilt worden, teilte das Hilfswerk mit. Christen, die ihrem verfassungsgemäßen Recht entsprechend ihren Glauben ausüben, würden verhaftet, bei Verhören misshandelt oder im Gefängnis gefoltert. Sie würden zudem bedroht, über all das zu schweigen. Die Verurteilten seien zum Teil bereits in Haft, andere auf Kaution noch frei.
In den vergangenen Monaten wurden im Iran zwölf Christen zu Haftstrafen von bis zu 15 Jahren verurteilt.
Die Bundesregierung und Deutschland als Wirtschaftspartner hätten großen Einfluss auf den Iran und die iranische Staatsführung. Dieser Einfluss sollte zeitnah genutzt werden, um die Lage der verfolgten Christen in dem Land zu verbessern, so Ado Greve von Open Doors. Der iranische Präsident Hassan Rohani habe bei seiner ersten Amtseinführung „mehr Freiheiten für religiöse Minderheiten“ in Aussicht gestellt. Doch das Gegenteil sei der Fall, fügte Greve hinzu.
Mahmoud Masoumi und Elham Rasouli zu einer Gefängnisstrafe verurteilt
27. Oktober 2017
HRANA News Agency – Nach dem Urteil, das der Richtet Mogiseh im Zweig 28 des Teheraner Revolutionsgericht gefällt hat, wurden Mahmoud Masoumi und Elham Rasouli Baghi, zwei zivilgesellschaftliche Aktivisten zu 12 Jahren bzw. 1 Jahr Gefängnis verurteilt wegen des Besuchs von Protestversammlungen, Kontakten mit Angehörigen von inhaftierten Aktivisten und Beleidigung des Führers.
Nach einer Meldung in der Nachrichtenagentur für Menschenrechtsaktivisten (HRANA) wurden Mahmoud Masoumi und Elham Rasouli Baghi von dem Teheraner Revolutionsgericht in einer gemeinsamen Verhandlung zu 12 Jahren bzw. 1 Jahr verurteilt.
Die beiden zivilgesellschaftlichen Aktivisten wurden am 12, Mai 2016 in einer Protestversammlung gegen Korruption im Iran vor dem Dena Tire Gebäude in Teheran festgenommen.
Die Sarallah Basis des Corps der Revolutionsgarden hat die beiden Bürger vernommen. Am 13. Juni 2016 wurden sie gegen Kaution freigelassen.
Die Anhörung von Mahmoud Rasoumi und Elham Rasouli vor Gericht fand am 1. Juli 2017 in Anwesenheit der Angeklagten und von Payam Derakshani, dem Anwalt von Frau Rasouli, im Zweig 28 des Teheraner Revolutionsgerichts unter der Leitung von Richter Moghiseh statt.
Richter Mogiseh Moghiseh befand beide Angeklagte für schuldig und verurteilte sie am Ende der Anhörung.
Vier Christen im Iran zu jeweils zehn Jahren Haft verurteilt!!
11.07.2017
“Christenverfolgung ”
Mit diesen Urteilen, die allein aufgrund des Glaubens der vier Christen gefällt wurden, missachtet die iranische Justiz erneut das Recht auf Religionsfreiheit, zu dessen Schutz und Achtung sich der Iran mit der Unterzeichnung des Internationalen Paktes über bürgerliche und politische Rechte verpflichtet hat.
Berichten von Menschenrechtsorganisationen zufolge wurden im Iran vier Christen wegen missionarischer Aktivitäten zu jeweils zehn Jahren Haft verurteilt, drei von ihnen in Abwesenheit.Die Willkürjustiz im Iran klagte die vier Männer wie auch viele andere Christen im Iran mit der pauschalen Beschuldigung „Gefährdung der Staatssicherheit“ an.
Die britische Menschenrechtsorganisation „Christian Solidarity Worldwide“ (Christliche Solidarität Weltweit) berichtet, dass es sich bei den Christen um den Iraner Nasser Navard Goltape sowie die Aserbaidschaner Yusif Farhadov, Eldar Gurbanov und Bahram Nasibov handelt.
Alle vier waren im Juni 2016 in Teheran verhaftet worden, wo sie befreundete Christen besuchten. Sie waren bis Ende Oktober im Teheraner Evin-Gefängnis inhaftiert, davon zwei Monate in Einzelhaft. Nachdem alle vier Männer gegen Zahlung von hohen Kautionen freigelassen worden waren, durften die drei Aserbaidschaner im November 2016 in ihre Heimat ausreisen. Wenn sie nicht in den Iran zurückkehren, können sie der nun verhängten mehrjährigen Haftstrafe entgehen.
Der Iraner Nasser Navard Goltape, der das Land nicht verlassen darf, hat Berufung gegen das Urteil eingelegt. Beobachter sehen jedoch nur geringe Chancen auf Erfolg. Der Menschenrechtsaktivist Mansour Borji von der Organisation „Artikel 18“, die sich für verfolgte Christen einsetzt, hält das Urteil für alarmierend. Nach seiner Einschätzung versucht die Justiz des Teheraner Regimes damit, ein Exempel zu statuieren, das auch andere Christen einschüchtern soll. In der Vergangenheit seien Christen in vergleichbaren Fällen zu maximal fünf Jahren Haft verurteilt worden.
Mit diesen Urteilen, die allein aufgrund des Glaubens der vier Christen gefällt wurden, missachtet die iranische Justiz erneut das Recht auf Religionsfreiheit, zu dessen Schutz und Achtung sich der Iran mit der Unterzeichnung des Internationalen Paktes über bürgerliche und politische Rechte verpflichtet hat.
Das islamistische Regime im Iran hat es darauf angelegt, alle – auch christliche – Einflüsse, die eine Gefahr für seine Machtposition darstellen könnten, zu unterdrücken. Im Weltverfolgungsindex 2017 des überkonfessionellen christlichen Hilfswerks Open Doors wird der Iran an 8. Stelle notiert. Das Teheraner Regime gehört damit weiter zu den 10 schlimmsten Christenverfolgern der Welt.
Iran:Protestbrief eines politischen Gefangenen im Zusammenhang mit dem Besuch von ausländischen Botschaftern im Evin Gefängnis
Der politische Gefangene Reza Akbari Monfared, der im Gohardasht Gefängnis eingekerkert ist, hat einen offenen Brief geschrieben, der an die wachsamen Gewissen und Aktivisten für Menschenrechte gerichtet ist, um die Inszenierungen und Machenschaften des iranischen Regimes in Anbetracht des Besuches der Botschafter einiger Länder im Evin Gefängnis offen zu legen.
Ausschnitte aus dem Brief:
Ich spreche zu Ihnen aus den Tiefen des mittelalterlichen Gefängnisses in Gohardasht, um über ein Regime zu sprechen, das mehr als 60mal von den Vereinten Nationen verurteilt worden ist dafür, dass es Verstöße gegen die Menschenrechte gegen das iranische Volk begangen hat.
Vor kurzem wurde nach 28 Jahren ein Tonbandmitschnitt veröffentlicht von Herrn Montazeri, der seinerzeit Khomeinis Erbe war. In diesem historischen Dokument geht es um Hinrichtungen von mehr als 30 000 Menschen ohne Gerichtsverfahren im Jahr 1988, von denen die meisten mit der Organisation der Volksmudschahedin des Iran sympathisierten, darunter Schüler in High Schools, Universitätsprofessoren und Professoren, Arbeiter und Basarhändler und auch viele Frauen.
In diesem Mitschnitt wendet sich Herr Montazeri an die „Todeskommission“ in Teheran, deren Mitgliedern er direkt gegenüber sitzt, darunter Rohanis derzeitigem Justizminister, und verkündet: „Die Geschichte wird Sie als die schlimmsten Verbrecher anführen“.
Ja, ich weiß über Mütter, deren 6 Kinder und Angehörige von diesem Regime hingerichtet worden sind, dem Paten von Daesh (ISIS), ohne dass die Leichname der Opfer den Angehörigen übergeben worden wären oder dass diese auch nur über den Ort ihres Begräbnisses informiert worden wären.
Diese um den Verlust trauernden Angehörigen warten immer noch darauf, den Begräbnisplatz ihrer Kinder und auch etwas über die Verantwortlichkeiten von Vertretern des Regimes für die Hinrichtung ihrer Kinder zu erfahren.
Ja, in einer solchen Situation, wo die um den Verlust trauernden Angehörigen der hingerichteten Gefangenen enttäuscht sind darüber, dass das Regime sich nichts zurechnen lässt und die Verantwortlichen für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit gewähren lässt, haben sie sich nach 30 Jahren an die internationalen Gemeinschaften für Menschenrechte gewandt und eine Bewegung der Suche nach Gerechtigkeit in Gang gesetzt und appelliert, dass ihnen Gerechtigkeit widerfährt.
Zugleich versucht das Regime, sich reinzuwaschen und der Verantwortung für seine Verbrechen zu entziehen. Es wendet verschiedene Methoden dafür an, darunter TV Shows und den verzweifelten Versuch, verschiedene unverantwortliche Botschafter aus mehreren Ländern, die nichts über die Geschichte des Evin Gefängnisses wissen, in eben dieses Gefängnis zu führen, um ihnen einige Bürogebäude zu zeigen, in denen es keine politischen Gefangenen gibt und ohne dass die Besucher die Möglichkeit bekommen, in Kontakt mit männlichen und weiblichen politischen Gefangenen und Gefangenen aus Gewissensgründen zu kommen, die im Evin Gefängnis eingekerkert sind.
Ohne Zweifel haben diese Herren Botschafter sich zu Handlangern des Regimes machen lassen und zu Partnern bei den Verbrechen, die das Regime begeht, aber natürlich haben ihre Vertreter bei der UNO mehrfach für die Verurteilung des Regimes wegen der Verletzungen der Menschenrechte gestimmt.
Wenn das Regime ehrlich wäre mit seinen Behauptungen, so frage ich jetzt: Warum hat es Herrn Ahmed Shahid, den früheren UN Sonderberichterstatter, nicht erlaubt, das Land zu besuchen, und auch Frau Asma Jahangir, die UN Berichterstatterin für die Menschenrechte im Iran, trotz ihrer nachdrücklichen Forderung nicht erlaubt, den Iran zu besuchen, um sich mit politischen Gefangenen und Gefangenen aus Gewissensgründen mit langen Haftstrafen nur wegen ihrer Überzeugungen oder sogar, weil sie die Rechte der politischen Gefangenen verteidigt haben oder mit den Gefangenen zusammenkommen wollten, die als Geisel genommen wurden und einfach nur in den Kerker kamen wegen ihrer Familienbeziehungen zu Mitgliedern der MEK oder auch Journalisten und Menschenrechtsaktivisten und Aktivisten, die arbeitende Kinder unterstützen und sich für sie einsetzen, die zu mehr als 10 Jahren Haft verurteilt worden sind, in verschiedenen Gefängnissen des Iran zu treffen und mit ihnen zu sprechen?
Reza Akbari Monfared
Politischer Gefangener im Rajaie-Shahr (Gohardasht) Gefängnis in Karadsch
7. Juli 2017
Ich verbrachte über 17 Jahre als politischer Gefangener in den Kerkern des iranischen Regimes. Ich wurde durch Internationalen Einsatz gerettet und setze jede Minute meines Lebens für die Freiheit der Menschen im Iran ein.
Weltverfolgungsindex 2017:Christenverfolgung im Iran nimmt zu
Christliches Hilfswerk Open Doors: „Im Iran ist der Druck auf die Christen extrem hoch und im Berichtszeitraum für den Weltverfolgungsindex 2017 sogar noch leicht gestiegen. Die Verfolgungssituation im Iran wird insgesamt durch die sehr strikte islamische Regierung verursacht, die es darauf angelegt hat, alle (auch christliche) Einflüsse, die eine Gefahr ihrer Machtposition darstellen könnten, auszumerzen oder einzuschränken.“
Das überkonfessionelle christliche Hilfswerk Open Doors hat am 11. Januar den Weltverfolgungsindex 2017 veröffentlicht. Er stellt die Rangfolge der 50 Länder dar, in denen Christen aufgrund ihres Glaubens am stärksten verfolgt und benachteiligt werden. Für den Index werden die Lebensumstände von Christen in Zusammenarbeit mit Menschenrechtsexperten, Wissenschaftlern und Betroffenen beurteilt. Der Iran wird in dem Index 2017 an 8. Stelle notiert. Das Teheraner Regime gehört damit weiter zu den 10 schlimmsten Christenverfolgern der Welt. Im Jahre 2016 hatte der Iran Platz 9 eingenommen. Die diesjährige Notierung spiegelt den stärkeren Druck auf Christen im Iran wieder, der sich etwa in einer erhöhten Anzahl von Inhaftierungen zeigt.
Im Bericht von Open Doors zur Lage im Iran heißt es u.a.:
„Im Allgemeinen ist der Druck auf die Christen extrem hoch und im Berichtszeitraum für den Weltverfolgungsindex 2017 sogar noch leicht gestiegen. Der Verfolgungsdruck ist in allen Lebensbereichen auf einem extremen Niveau, am stärksten im „kirchlichen Leben“ und im „Leben im Staat“. In Verbindung mit einer sehr hohen Punktzahl für „Gewalt“ ist dies typisch für eine Situation, in der die Verfolgung vor allem von den Behörden ausgeht und Diktatorische Paranoia (in diesem Fall vermischt mit Islamischer Unterdrückung) die Haupttriebkraft der Verfolgung ist.
Verfolgung durch Islamische Unterdrückung ist vor allem im „Privat- und Familienleben“ gegenwärtig. Davon sind vor allem ehemalige Muslime und Christen aus protestantischen Freikirchen betroffen, die sich um ehemalige Muslime kümmern.
Alle Kategorien von Christen sind im „gesellschaftlichen Leben“ von Verfolgung betroffen, auch die Mitglieder traditioneller Kirchen.
Das Ausmaß von Gewalt ist sehr hoch und im Vergleich zum Berichtszeitraum des Weltverfolgungsindex 2016 noch gestiegen. So wurden etwa 193 Christen festgenommen.
Die Verfolgungssituation im Iran wird insgesamt durch die sehr strikte islamische Regierung verursacht, die es darauf angelegt hat, alle (auch christliche) Einflüsse, die eine Gefahr ihrer Machtposition darstellen könnten, auszumerzen oder einzuschränken.“
„Besonders betroffen sind ehemalige Muslime, die sich zu Jesus Christus bekehrt haben. Christen aus protestantischen Freikirchen, die den Muslimen das Evangelium bringen, sind die am zweitmeisten verfolgte Gruppe. Gemeinschaften von ausländischen Christen oder Arbeitsmigranten aus Asien und dem Westen erlebten die angeordnete Schließung ihrer Kirchen. Armenische und assyrische Christen, die der traditionellen Kirche angehören, stehen zwar unter gesetzlichem Schutz, werden aber als Bürger zweiter Klasse behandelt.“
„In den Augen der heutigen Anführer des Iran ist die Verbreitung des schiitischen Islam im Nahen Osten ein Mittel zur Ausbreitung der Revolution. Der christliche Glaube gilt als verwerflicher westlicher Einfluss, eine unmittelbare Bedrohung für die islamische Identität der Republik. Nicht nur die Rechte der Christen werden verletzt, sondern auch die anderer religiöser Minderheiten wie die der Juden, Bahais, Zoroastrier, Sufis und Sunniten.“
„Leben im Staat: Einem Muslim, der den Islam verlässt, droht die Todesstrafe. Dabei liegt das Augenmerk der Regierung auf denen, die sich um Konvertiten kümmern. Auch gut etablierte Kirchen sind in diesem Fall nicht sicher vor Schikane: Ihre Mitglieder werden verhört, verhaftet, ins Gefängnis geworfen und geschlagen. Viele (wenn nicht alle) öffentlichen Gottesdienste werden geheimdienstlich überwacht. Hassreden gegen iranische Christen, besonders Protestanten, wurden im Berichtszeitraum durch die Regierung multimedial verbreitet und die antichristliche Rhetorik der Imame nahm zu.“
„Kirchliches Leben: Die Regierung hat ihre Anstrengungen verstärkt, Farsi-sprachige Christen aus dem Land zu vertreiben. In den letzten fünf Jahren wurden viele Kirchengemeinden geschlossen und enteignet oder dazu gezwungen, Gottesdienste in Farsi zu streichen. Auch wurden die Kirchenleiter oft verhaftet. Kirchen dürfen keine neuen Mitglieder muslimischer Herkunft aufnehmen, was zur Überalterung der Gemeinden führt. Die strenge Überwachung von Hauskirchen löst bei den Besuchern zunehmend Furcht aus. Jede Form von Evangelisation, biblischer Unterricht sowie Veröffentlichung oder Import von Bibeln auf Farsi sind illegal.“
„Auftreten von Gewalt: Bis zum Ende des Berichtszeitraums wurden mindestens 193 Christen wegen ihres Glaubens verhaftet oder ins Gefängnis geworfen. Das ist ein weiterer Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Es scheint einen Zusammenhang zwischen Gemeinden, die in den Untergrund abwandern, und der Anzahl von Verhaftungen zu geben. Die Verhörmethoden im Gefängnis sind brutal und es kann dabei auch zu sexuellen Übergriffen kommen; in zahlreichen Fällen wurden Christen körperlich und psychisch schwer misshandelt. In vielen Fällen wurde inhaftierten Christen eine medizinisch notwendige Versorgung verwehrt, um sie damit noch härter zu bestrafen und zu demütigen oder um ein Geständnis zu erzwingen. Häufig werden inhaftierte Christen erst nach Zahlung einer hohen Kaution freigelassen. Viele Häuser und Geschäfte von Christen wurden vom Staat als Sicherheit für die Kaution oder wegen Nichterscheinens zu ihrer Gerichtsverhandlung enteignet.
Die Meinung von Journalisten und Medienaktivisten über HRANA
19. September 2017
Peace Line Monthly – „Human Rights Activists News Agency (HRANA)” [Nachrichtenagentur von Menschenrechtsaktivisten], die als die erste professionelle Nachrichtenagentur für Menschenrechte im Iran arbeitet, hat als ihr Ziel bekanntgegeben, dass sie die Öffentlichkeit informieren und bilden will in einer Art und Weise, die den Opfern von Verletzungen der Menschenrechte Nutzen bringt. Wie hat diese Nachrichtenagentur, die eine Zusammenstellung von Grundwissen für Journalisten ist, die die Menschenrechte betreffen, sich gemacht? Was, glauben Sie als Journalist, ist die größte Stärke von HRANA oder der deutliche Unterschied in den vergangenen Jahren ihrer Aktivitäten?
Dieses Thema . wurde mit den Journalisten und den in den Medien Tätigen diskutiert. Das Folgende ist eine Zusammenfassung der Ansichten und Kommentare, die von Kambiz Ghafouri, Jamshid Barzegar, Morteza Kazemian, Siamak Ghaderi, Reza Haghighat-Nejad, Reza Haji-Hosseini und Kaveh Ghoreishi im Hinblick auf die Nachrichtenagentur der Aktivisten für Menschenrechte im Iran HRANA an ihrem 10. Geburtstag geäußert wurden. Es ist bemerkenswert, dass die Nachrichtenagentur HRANA im März 2009, 3 Jahre, nachdem „Human Rights Activists in Iran (HRAI)“ sich etabliert hatte, zu arbeiten begonnen hat.
Sie ist die Ehefrau des bekannten politischen Gefangenen Ali Saremi, der Ende Dezember 2010 in Teheran hingerichtet wurde, nachdem er insgesamt 24 Jahre lang wegen seines Einsatzes für Demokratie in Haft gewesen war. Mahin Saremi war selbst mehrmals in politischer Haft und wurde kürzlich erneut zu zehn Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Sie konnte Erfolgreich aus dem Iran fliehen und lebt in Europa.